Aktuelle Vorankündigungen
für den Herbst 2024 bzw. den Winter 2024/25 planen wir folgende Veranstaltungen:
Montag, 16. Dezember 2024
Treffen um 18:30 in der unteren Kuppelhalle des NHM zum
Weihnachtsempfang der Anthropologischen Gesellschaft
(Es gibt dieses Mal keine Führung durch die aktuelle Sonderausstellung, sondern einen Vortrag, in Saal XVI od. XIX)
EVOLUTION EINES MUSEUMS – Gebaute Zeitschichten des NHMW
Ein Vortrag von Dr. Stefanie Jovanovic-Kruspel (wissenschaftl. Mitarbeiterin Kunst- und Museumsgeschichte u. Kuratorin)
Mit der Ernennung von Ferdinand von Hochstetter (1829-1884) zum ersten Intendanten des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums im Jahre 1876 wurde ein damals hochmodernes und weltweit einzigartiges Museumskonzept umgesetzt. Das Gebäude selbst ist heute ein sprechendes historisches Dokument, das uns nicht nur über die damalige Auffassung von Naturgeschichte, sondern auch über seine Sammlungs- und Funktionsgeschichte erzählt. Die Vergeschichtlichung der Natur und die Evolutionstheorie zählen zu den revolutionären Hauptnarrativen des Museums. Diese wurden nicht nur durch das dekorative Programm, sondern auch die Auswahl und Organisation der Sammlungen sichtbar gemacht. Doch seit seiner Eröffnung 1889 hat das Museum selbst eine Evolution durchgemacht. Die Abwanderung der ethnographischen Sammlungen führte zum Beispiel dazu, dass viele der Erzählungen heute schwer bis gar nicht mehr nachvollziehbar sind. Der kolonial gefärbte Blick dieser Bildwelten verlangt vom Museum eine historisch-kritische Auseinandersetzung. Auch funktionsgeschichtlich muss sich das Museum laufend an neue Realitäten anpassen.
Als Überraschungsgast des Abends freuen wir uns, Ihnen ankündigen zu dürfen, dass auch Ferdinand von Hochstetter höchstpersönlich über einen Teil seiner Museumsplanungen erzählen wird.
Anschließend: geselliges Beisammensein.
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Mittwoch, den 22. Jänner 2025, 18.30 Uhr im Vortragssaal (Saal XIX)
Soziale Wahrnehmung im Fokus: Synergieeffekte von Evolutionärer Anthropologie und Verhaltensbiologie
Vortragende:
ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Katrin Schäfer (Department für Evolutionäre Anthropologie, Uni Wien)
Eine detailliertere Ankündigung zu diesem Vortrag erfolgt in Kürze.
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Der Jahresband 2023 der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Band 153, mit dem Generalthema "Wissenschaftliche Gesellschaften"
...herausgegeben von
Karina Grömer, Alexandra Krenn-Leeb und Hermann Mückler.
Das Inhaltsverzeichnis des Bandes finden Sie, wenn sie auf das Umschlagbild klicken!
Die Schwerpunktsetzung des Bandes MAGW 153, 2023 fokussiert auf Wissenschaftliche Gesellschaften. Diese repräsentieren häufig Keimzellen für später daraus erwachsende wissenschaftliche Institutionen mit einem öffentlich-rechtlichen Status. Sie bieten unterschiedlichste Möglichkeiten für einen gemeinsamen wissenschaftlichen Interessensaustausch von Gleichgesinnten unter Einhaltung gewisser formaler und rechtlich abgesicherter Rahmenbedingungen, wie dies beispielsweise die Vereinsstatuten zum Ausdruck bringen. In mehreren Themenblöcken – z.B. Interdisziplinäre Gesellschaften sowie Gesellschaften und Verbände au Archäologie und Ethnographie – finden sich insgesamt 19 einschlägige Beiträge zum Generalthema dieses Bandes.
Dieser MAGW-Band kann ab sofort von Mitgliedern zu ermäßigten Preis von 20.00 Euro sowie für alle übrigen Interessierten für 40.00 Euro plus Porto bei der AG (E-mail an das AG-Sekretariat) erworben werden.
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Der Jahresband 2022 der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Band 151/152, mit dem Generalthema "UNESCO-Welterbe"
...das Inhaltsverzeichnis des Bandes finden Sie, wenn sie auf das Umschlagbild klicken!
Die Schwerpunktsetzung des Bandes MAGW 151-152, 2022 ist das UNESCO Welterbe. 50 Jahre UNESCO-Welterbe-Konvention und 30 Jahre Ratifizierung dieser Konvention durch Österreich: diese beiden nicht nur von der Wissenschaft beachteten Jubiläen boten einen logischen Anknüpfungspunkt, da ja gerade in den und für die in der Anthropologischen Gesellschaft vereinten Fachdisziplinen die UNESCO und deren Tätigkeit eine nachhaltige Bedeutung hat. Dass die Region Hallstatt/Dachstein nun ebenfalls ein rundes Jubiläum feiert, nämlich 25 Jahre zum UNESCO-Welterbe zu zählen, rundet die Entscheidung, dies als Sujet für diesen Band zu nehmen, gut ab. Das UNESCO Welterbe steht für den Willen und die Bereitschaft, das kulturelle Erbe und das Naturerbe der Menschheit zu bewahren, zu schützen und zu fördern.
Dieser MAGW-Band kann ab sofort von Mitgliedern zu ermäßigten Preis von 20.00 Euro sowie für alle übrigen Interessierten für 40.00 Euro plus Porto bei der AG (E-mail an das AG-Sekretariat) erworben werden.
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Mit großer Trauer müssen wir bekanntgeben, dass HR Dr. Anton Kern, geschätzter Direktor i.R. der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums und langjähriger Erster Sekretär der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, nach schwerer Krankheit unerwartet und viel zu früh am 28. Oktober 2023 verstorben ist.
Er war Forscher im UNESCO Welterbe Hallstatt/Dachstein-Salzkammergut, unverzichtbares Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Vereinigungen und Gremien, darunter etwa der Archäologie Rat Österreichs und die Österreichische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (ÖGUF). Große wissenschaftliche Erfolge erzielte er in der Welterberegion Hallstatt mit der Erforschung des prähistorischen Gräberfelds am Salzberg. Hallstatt wurde ihm zu seiner zweiten Heimat, er war ein aktives Mitglied im Hallstätter Musealverein. Sein wichtigstes Vermächtnis im Naturhistorischen Museum erfolgte 2015 mit der Generalsanierung und Neugestaltung der prähistorischen Schausäle. In der Anthropologischen Gesellschaft war er über viele Jahre die engagierte "Lokomotive", indem er durch vielfache Initiativen deren erfolgreiche Tätigkeit entscheidend mitbestimmte.
Ein ausführlicher Nachruf für Toni Kern wird in der kommenden Ausgabe der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien veröffentlicht, die am 18. Dezember im Rahmen des Weihnachtsempfanges der Anthropologischen Gesellschaft vorgestellt wird.
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Vor kurzem fand es statt:
Internationales ÖGUF/AG-Symposium 2022
Wissenschaftliche Gesellschaften
Standortbestimmung und Perspektiven der Archäologie, Anthropologie und Ethnologie
20. bis 22. Oktober 2022
im Naturhistorischen Museum Wien
Tagungsprogramm
Die Abstracts der einzelnen Vorträge finden Sie hier:
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Im Frühjahr 2021 erschien dieser Band unserer Berliner Partnergesellschaft BGAEU:
Ein Beitrag im aktuellen Band der Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Band 41 (S. 65-69), mit dem Titel "150 Jahre Anthropologische Gesellschaft in Wien. Eine Wissenschaftsgesellschaft im Wandel der Zeit – Rückblick und Ausblick"
Der von Hermann Mückler verfasste Beitrag fasst dessen Vortrag beim Festsymposium anlässlich 150 Jahre Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte von März 2020 zusammen. Die Gegeneinladung zum Festsymposium in Wien für die BGAEU war zwar ausgesprochen, konnte coronabedingt aber nicht mehr umgesetzt werden. Durch Anklicken des Covers kann das Abstract zu diesem Beitrag gelesen werden.
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Der Jahresband der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, zum Generalthema "Corona-Cuvée" – unser 150. MAGW-Band !
Der Themenbereich „Krise und Krisenbewältigung“ ist der Fokus von Band 150 der Anthropologischen Gesellschaft Band 150, 2020 - aus gegebenem Anlass der Coronapandemie, die ab Februar/März 2020 große Teile Europas lahmlegten, und in ihrer weltweiten Ausbreitung bis Oktober 2020 um die 1 Million Menschenleben forderte. Mehrere Autor*innen konnten dazu gewonnen werden, aus archäologischer, kulturhistorischer, evolutionsbiologischer aber auch kultur- und sozialanthropologischer Sicht über dieses Thema zu referieren.
Neben dem Hauptthema des Jahres 2020 – der Krise – ist der Band auch einem Rückblick auf Wissenschaftsgeschichte gewidmet. Diese Beiträge beziehen sich aus gegebenem Anlass des Jubiläums auch auf Verflechtungen mit der Anthropologischen Gesellschaft, mit dem Naturhistorischen Museum Wien sowie mit dem Forschungsgeschehen in Österreich zur Zeit der Gründung der Anthropologischen Gesellschaft 1870 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
WIR GRATULIEREN !!!
(zum Vergrößern bitte Bild anklicken)
Unser allseits bekanntes und beliebtes Vorstandsmitglied der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Frau Priv.Doz. Dr. Karina Grömer, eine anerkannte Textilarchäologin und Expertin zu diesem und angrenzenden Themen hat, nachdem sie bereits den Science Slam Wien gewann, nun am 27. November 2020 die gesamösterreichische Ausscheidung zum Science Slam Österreich, zusammen mit der Biologin Andrea Krapf – beide vom Naturhistorischen Museum Wien – für sich entscheiden können. Unter dem Titel "Distancing in der Bronzezeit und Hallstattzeitliches It-girl mit Soundeffekt" konnten die beiden mit ihrer sechsminütigen äußerst informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Präsentation das mitvotierende Publikum in ihrer Online-Darbietung überzeugen. Dabei wurden Kleidung und Schmuckstücke aus der Zeit von 1500 bis 500 v.Chr. unorthodox anschaulich und mit einer gesunden Prise Humor dargeboten und gleichzeitig substantielle wertvolle Informationen zum Forschungsgegenstand vermittelt.
Im Namen des gesamten Vorstands der Anthropologischen Gesellschaft gratuliere ich beiden Gewinnerinnen herzlich und freue mich, dass wir in unserer Mitte jemanden haben, der nicht nur komplexe Zusammenhänge kurzweilig und verständlich erklären kann, sondern auch, dass wir mit Frau Grömer eine humorvolle und kompetente Natur- und Kulturwissenschaftlerin im AG-Vorstand haben, welche die Anliegen der fächerübergreifenden Wissenschaftsgesellschaft engagiert vertritt.
Hermann Mückler
PS: Zum Nachhören und -sehen: Das Science-Slam Österreich-Finale im Livestream auf YoutTube!
RÜCKBLICKE
Traurige Nachrichten:
Mit großem Bedauern geben wir das Ableben unseres langjährigen Mitglieds, Frau Beatrix Berg, bekannt.
Ihre Herzlichkeit und die immer bereichernden Gespräche werden uns sehr fehlen!
In tiefer Tauer und Mitgefühl mit den Angehörigen erlauben wir uns, mitzuteilen, dass das Hofrat Dr. Friedrich Berg, unser Freund, angesehener Experte, Prähistoriker und Denkmalpfleger und der Anthropologischen Gesellschaft in vielen Funktionen über Jahrzehnte engstens verbundene Mitstreiter von uns gegangen ist.
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Mit tiefer und fassungsloser Betroffenheit erlauben wir uns mitzuteilen, dass völlig unerwartet und plötzlich unser allseits beliebtes langjähriges Mitglied, die Prähistorikerin Dr. Daniela Kern, die Frau von unserem 1. Sekretär Dr. Anton Kern, verstorben ist. Eine grenzenlos traurige Nachricht für uns alle, die Daniela kannten und schätzten.
Hermann Mückler im Namen des gesamten Vorstands
(Das Bild kann durch Anklicken vergrößert werden.)
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Unser ehemaliger Präsident der Anthropologischen Gesellschaft in Wien und langjähriger Vizedirektor des Naturhistorischen Museums Wien (NHMW), Dr. Herbert Kritscher verabschiedet sich im NHMW nach 45 Dienstjahren!
(Bild-Copright: NHM-Wien/Christina Rittmannsperger)
Herbert Kritscher hat in seiner zehnjährigen Zeit als Vizedirektor des Naturhistorischen Museums in Wien immer die Anliegen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, die ihren Sitz im NHMW hat, nachhaltig unterstützt. Die enge Verbindung, die durch Kritscher zum Haus bestand und besteht, wird auch und vor allem durch sein Agieren als Präsident der Anthropologischen Gesellschaft in den Jahren 2003 bis 2011 sichtbar. Nach nunmehr 45 Dienstjahren im Museum und als langjähriges Mitglied der AG, insbesondere in der Funktion als Vorstandsmitglied, hoffen wir, dass uns Herbert Kritscher mit seiner Expertise auch zukünftig und noch lange zur Verfügung steht. Für die im Sommer 2020 begonnene Pension wünschen wir ihm, seiner Frau Elisabeth sowie seiner ganzen Familie weiterhin alles Gute.
Im Namen des gesamten Vorstands
Hermann Mückler
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In Erinnerung an die "alte" monographische Buchreihe "Prähistorische Forschungen" wurde diese nun als online-Publikation im Rahmen einer golden open access Strategie wiederbelebt.
Nachdem bereits 2013 der Band 9 als Festband zum 90. Geburtstag von Wilhelm Angeli veröffentlicht wurde, werden hinkünftig in unregelmäßigen Abständen weitere Bände der "neuen" Reihe "PF On" (Prähistorische Forschungen Online), herausgegeben von Karina Grömer und Anton Kern, beide im Vorstand der Anthropologischen Gesellchaft in Wien, erscheinen.
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In eigener Sache:
Am 13. Februar 1870 wurde die Anthropologische Gesellschaft in Wien gegründet. Sie besteht nun (2022) seit genau 152 Jahren und feierte im Jahr 2020 ihr 150-jähriges Bestandsjubiläum als eine der ältesten Wissenschaftsgesellschaften Österreichs. Das Festsymposium anlässlich dieses Jubiläums fand erst (siehe oben) im Oktober 2022 seine Umsetzung.
Dazu ein kurzer Rückblick auf die allerersten Schritte...:
Im September 1869 bei der Tagung deutscher und österreichischer Naturforscher in Innsbruck erfolgte der "Aufruf zur Gründung einer Deutschen Anthropologischen Gesellschaft in dem weiteren Sinne, daß alle deutschen Forscher in derselben vereinigt werden sollten" (Virchow 1890). In Wien war man allerdings "von dem Wunsche durchdrungen, der Anthropologie in Österreich eine selbständige Vertretung zu bereiten" (Andrian-Werburg 1895). Ferdinand Andrian-Werburg, Reichsfreiherr und Mitglied der Geologischen Reichsanstalt, versammelte Freunde und Gönner der neuen großen Sache zu entsprechender Beratung und Beschlussfassung. Am Sontag, den 13. Februar 1870, 12.00 Uhr fand im Senatssaal der Universität Wien, "vor einem ebenso zahlreichen, als gewählten Publikum die constituierende Versammlung der Anstand", wie C. Rokitansky meinte, "von wechselseitiger Abhängigkeit und Durchdringung sich nirgends in dem Grade geltend macht, wie in der Anthropologie" (C. Rokitanksy").
(Auszug aus Pusman: Die "Wissenschaften vom Menschen" auf Wiener Boden (1870-1959), Wien 2008: Lit-Verlag, S 34-35)
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Sonstiges:
Die Anthropologische Gesellschaft in Wien findet in den "Streifzügen" von Univ.Prof.Dr. Roland Girtler in der "Krone bunt" vom 23. Februar 2020 Erwähnung, in Zusammenhang mit der Austellung des Naturhistorischen Museums in Wien zum Mond.
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Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Jahresband 2019, Generalthema:
"Homo Ludens - Der spielende Mensch"
Der Themenband der "Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien" (Band 149),
hrsg. v. Karina Grömer, Marie-France Chevron u. Hermann Mückler
Thema der MAGW 149, 2019 ist „Homo ludens, der spielende Mensch“. „Homo ludens“ ist ein Konzept von Johan Huizinga (1987, Original 1938), das als Gegenentwurf zum „Homo faber“ in der philosophischen Anthropologie von Max Scheler(1928) entworfen wurde. Diese Ansätze regen in einmaliger Art und Weise dazu an, sich mit diesem in den anthropologischen und humanwissenschaftlichen sowie sozialwissenschaftlichen Disziplinen vollkommen vernachlässigten Thema auseinanderzusetzen. Mit dem Konzept von „Homo ludens“ wird eine grundlegende menschliche Eigenschaft benannt, indem der Stellenwert der spielerischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit für den kreativen Menschen angesprochen wird.
Verlag der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Wien, 2019, 284 S., zahlr. Abbildungen, Karten u. Tabellen, 1. Auflage, Preis 40,00 Euro (für Mitglieder 20.00 Euro), ISSN 0373-5656.
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Ebenfalls weiter erhältlich:
Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Jahresband 2018, Generalthema:
"Bewaffnete Konflikte - Ersehnter Friede"
Der Themenband der "Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien" (Band 148),
hrsg. v. Karina Grömer u. Hermann Mückler
Der Anlass des Themenbandes der MAGW 148, 2018 „Bewaffnete Konflikte – Ersehnter Friede“ ist das Jahr 2018. Mittelpunkt des Gedenkjahres ist das Ende des Ersten Weltkrieges 1918: Endlich herrschte Frieden nach einem ressourcenzehrenden und verlustreichen Konflikt, der alle gesellschaftlichen Bereiche unmittelbar betraf. Implikationen wie des Endes der Habsburgermonarchie und die wirtschaftlichen, sozialen und politischen jener Jahre führen letztendlich im Jahr 1938 zum „Anschluss“ Österreichs an Nazideutschland und ein Jahr später zum Zweiten Weltkrieg. All dies nahm die Anthropologische Gesellschaft zum Anlass, grundsätzlich über Frieden und bewaffnete Konflikte zu reflektieren, beginnend mit der frühesten Menschheitsgeschichte. Dabei wurden verschiedene Aspekte rund um das Thema aus dem Blickwinkel der Archäologie, Physischen Anthropologie, Volkskunde sowie Kultur- und Sozialanthropologie beleuchtet..
Verlag der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Wien, 2018, 364 S., zahlr. Abbildungen, Karten u. Tabellen, 1. Auflage, Preis 46,00 Euro (für Mitglieder 23.00 Euro), ISSN 0373-5656.
Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien (MAGW), Band 147 mit dem Generalthema "Ernährung und Esskultur"
Verlag der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Wien 2017, 298 S., zahlreiche farbige Abbild., broschiert, ISSN: 0373-5656, Preis: 50,00 Euro; für Mitglieder: 25,00 Euro.
Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien (MAGW), Band 146 mit dem Generalthema "Wohnen und Wohnraum"
Verlag der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Wien 2016, 298 S., zahlreiche farbige Abbild., broschiert, ISSN: 0373-5656, Preis: 38,00 Euro; für Mitglieder: 19,00 Euro.
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RÜCKSCHAU zu den Veranstaltungen der AG:
Mittwoch, den 20. November 2024, um 18:30 im Vortragssaal (Saal XVI; der ursprünglich geplante Vortrag von Matthias Mehofer wird voraussichtlich im April stattfinden).
"Aus der Fünsternüß an daß Tagliecht gebracht" – Dreidimensionale Rekonstruktion der prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt
Vortragender:
Daniel Brandner, BA, Prähistorische Abteilung, Naturhistorisches Museum Wien
Tief im Salzberg von Hallstatt befindet sich eine Zeitkapsel der Menschheitsgeschichte. Durch die konservierende Wirkung des Salzes haben sich alle Spuren der Bergleute aus den letzten Jahrtausenden perfekt erhalten und ermöglichen detaillierte Einblicke in prähistorische Lebens- und Arbeitswelten wie an kaum einem anderen Ort weltweit. Der Abbau von Steinsalz lässt sich bis in die Jungsteinzeit, 7000 Jahre vor heute, zurückverfolgen und erreicht insbesondere in der späten Bronze- und Eisenzeit eine Blütephase in der riesige Abbaukammern unter Tage entstehen.
Auch die Montanarchäologie im ältesten Salzbergwerk der Welt in dem immer noch produziert wird hat eine lange Geschichte. Bereits im 19. Jh. wurden planmäßige Ausgrabungen unter Tage durch die jeweiligen Bergmeister veranlasst und Rekonstruktionen des urgeschichtlichen Grubengebäudes erarbeitet. Ab 1960 wurden die Untersuchungen der prähistorischen Salzbergwerke intensiviert und in einer Kooperation von Salinen Austria und Naturhistorischem Museum Wien auf neue Beine gestellt. Diese Forschungskooperation dauert bis heute an, unter stetiger Weiterentwicklung der Methoden am Puls der Zeit und mit immer neuen Fragestellungen. Die sensationellen Forschungsergebnisse dieser Kooperation haben 1997 wesentlich zur Ernennung der Region zum UNESCO-Welterbe beigetragen.
Die reiche Fundlandschaft unter Tage ist in Ihrer Erforschung komplex. Es sind keine Hohlräume erhalten da fast alle Abbaukammern durch Tagmaterialeinbrüche verfüllt sind. Wo das nicht der Fall ist hat der im Haselgebirge vorherrschende Bergdruck über die Jahrtausende diese wieder verschlossen. Im Verhältnis zur Größe der prähistorischen Abbaukammern liegen nur verhältnismäßig kleine Aufschlüsse dieser riesigen untertägigen Strukturen vor und ein Überblick gestaltet sich schwierig.
Um die Fundstellen sowie die große Menge an Daten aus den 175 Jahren Forschung miteinander in Verbindung setzen zu können, wurde durch Einsatz von modernen bildgebenden Verfahren eine digitale Kopie des Bergwerkes in den archäologisch relevanten Bereichen erstellt. Durch diese Datensynthese im dreidimensionalen Raum werden die prähistorischen Salzbergwerke in einer ganz neuen Dimension darstellbar, rekonstruierbar und vermittelbar.
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Mittwoch, den 23. Oktober 2024, um 18:30 im Vortragssaal (Saal XVI) –
gemeinsam mit den Freunden des NHM
Die Arktis im Umbruch
(Indigene Ermächtigung, Klimawandel und Militarisierung: Aktuelle Themen der anthropologischen Arktisforschung)
Vortragender:
Univ. Prof. Dr. Peter Schweitzer (Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien)
Der Vortrag gibt einen Überblick über gegenwärtige soziale und kulturelle Prozesse in Gebieten des Zirkumpolaren Nordens, die der Redner im Laufe von über 30 Jahren besucht und erforscht hat. Obwohl seine Forschungsprojekte der letzten Jahre auf die gebaute Umwelt und den Klimawandel fokussiert waren wird er eine breitere Perspektive anbieten.
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12. Juni 2024: In der Veranstaltungsreihe "Stadtspaziergänge"
boten wir eine exklusive Führung durch das
Landesgericht für Strafsachen
an. Die Führung wurde vom Strafrichter und Präsidenten des Landesgerichts für Strafsachen,
Herrn Mag. Friedrich Forsthuber gestaltet.
Die Führung, die um 16.00 Uhr am Mittwoch, den 12. Juni 2024 stattfand, führt durch das Gebäude des Landesgerichts für Strafsachen und brachte uns in einige selten zugängliche Bereiche, wobei wir umfangreiche Hintergrundinformationen über das Gebäude selbst, über dessen Geschichte und vor allem seine Nutzung, aktuellen Funktionen und seine Bedeutung im Kontext der österreichischen Justiz erfahren konnten. Das Landesgericht für Strafsachen Wien ist eines von 20 Landesgerichten in Österreich und gleichzeitig das größte ordentliche Gericht Österreichs. Es befindet sich im 8. wiener Gemeindebezirk. Es ist sowohl ein Gericht erster als auch zweiter Instanz.
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16.-18.05.2024: Internationale Tagung im NHM-Wien: Heilige Plätze – Opfer – Festmahle
Heilige Plätze – Opfer – Festmahle.
Latènezeitliche Kultpraktiken im archäologischen Befund
Sacred Places – Sacrifices – Feasts.
La Tène cult practices in archaeological context
Das Programm zu dieser Veranstaltung finden Sie HIER !
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Vortrag von
Mag. Andrea Stadlmayr & Mag. Maria Marschler
(Naturhistorisches Museum Wien) am
Mittwoch, 10. April 2024, 18.30 Uhr (6.00 pm)
im Vortragssal (Saal XVI) im NHMW (Haupteingang)
Leben und Sterben am Donaulimes – Ein anthropologischer Blick in die Römerzeit
Lauriacum, das heutige Enns in Oberösterreich, war vom späten 2. bis zum 5. Jahrhundert nach Chr. Stützpunkt der 2. Italienischen Legion, der Legio II Italica. Aus diesem wichtigsten militärischen Standort in der Provinz Noricum sind mehrere, teils große Gräberfelder bekannt. Sie ermöglichen einen ganz besonderen Einblick in die Lebensumstände der Menschen an der Grenze des römischen Reiches. Wie sah es um deren Gesundheit aus, wie stand es um ihre Lebenserwartung? Im Vortrag werden die Ergebnisse der anthropologischen Untersuchungen des Gräberfeldes Steinpass vorgestellt und erste Einblicke in das aktuelle Projekt "Leben und Sterben am Donaulimes" (LDDL) zu den Gräberfeldern Kristein-Ost und Am Lagergraben gegeben.
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Vortrag von Hermann Mückler
(Univ.Prof. Dr., Kulturanthropologe und Ethnohistoriker, Universität Wien)
am Mittwoch, 13. März 2024, 18.00 Uhr (6.00 pm)
im Vortragssal (Saal XVI) im NHMW (Haupteingang)
Hawaii in der Tin Pan Alley-Ära
Die Darstellung stereotyper Elemente des Südsee-Klischees auf historischen Musiknotenblatt-Umschlägen
Nach der Annexion der Hawaii-Inseln durch die Vereinigten Staaten begann das Interesse an den polynesischen Inseln auf dem amerikanischen Festland rasch zu wachsen, was sich besonders in der Musik bemerkbar machte und in der so genannten Hawaii-Musik gipfelte, die sich mit und ohne Ukulele großer Beliebtheit erfreute. In der so genannten “Tin Pan Alley“-Ära – benannt nach einer Straße in New York City, in der die meisten Notenproduzenten und -verleger ansässig waren – wurden viele Hunderte von hawaiianischen Liedern komponiert und verkauft. Die klassischen Südsee-Klischees wurden immer wieder in einer sehr engen, verklärten und unrealistischen Interpretation aufgegriffen, nicht nur in den Texten, sondern auch in der visuellen Darstellung der Notencover. Die Attraktivität der Cover-Illustrationen war entscheidend, um konkurrenzfähig zu bleiben. Der Vortrag analysiert anhand zahlreicher Abbildungen die Intentionen der Produzenten sowie die Leistungen der Grafiker, die die wenigen wiederkehrenden stereotypen Vorstellungen über Hawaii und die Südseevölker ansprechend darstellen mussten. Im Rahmen des Vortrags wird auch ein soeben zur Thematik erschienenes, vom Vortragenden verfasstes Buch vorgestellt. Die Präsentation ist ein Beitrag zur visuellen Anthropologie sowie zur historischen Bildquellen- und Populärkulturforschung.
Eine Veranstaltung der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, gemeinsam mit der Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft (OSPG) im Naturhistorischen Museum Wien (NHMW)
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Einladung zum Vortrag (gemeinsam mit den Freunden des Naturhistorischen Museums und dem Naturhistorischen Museum Wien)
Mittwoch, 17. Jännner 2024:
Das Eis wird dünn... Eine ökologische Analyse der planetaren Lage und was jede/r für sich daraus machen kann – Vortrag von Prof. Dr. Carsten Niemitz
18.30 Uhr c.t. im Vortragssaal des NHM-Wien, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien.
Im Gegensatz zu anderen Analysen werden hier die ökologischen Themenbereiche synoptisch behandelt: Die klimatische Entwicklung, die Biodiversität und Vermüllung der Meere werden mit dem Energiebedarf und der Menschheit und weiteren Aspekten wie der Bevölkerungsentwicklung in Bezug gesetzt und zu einer Gesamtschau synthetisiert. Ziel ist es, motivierende Impulse anzubieten.
Prof. Dr. Carsten Niemitz, ehem. Institut für Humanbiologie und Anthropologie, Freie Universität Berlin und ehem. Institut für forensische Humanbiologie, Mölln, Deutschland.
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18. Dezember 2023:
Weihnachtsempfang der Anthropologischen Gesellschaft in Wien
Für Mitglieder und geladene Gäste nach Anmeldung. Begleitprogramm: Führung durch die aktuelle "Arktis"-Ausstellung im NHM Wien. Wann: 18.30 Uhr; Wo: Kuppelhalle des NHM Wien
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6. Dezember 2023:
Symposium
"Kolonialismuskritik im Zeitalter des Imperialismus.
Über die ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem deutsch-österreichischen Gelehrten Ferdinand Blumentritt und dem philippinischen Intellektuellen José Rizal"
Eine Veranstaltung der Österreichisch-Philippinischen Gesellschaft in Kooperation mit der Anthropologischen Gesellschaft in Wien.
Zeit und Ort: Mittwoch, 6. Dezember 2023, 14.00 – 19.30 Uhr im Heinz Zemanek-Saal der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG), Wollzeile 1/1/1, 1010 Wien
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22. November 2023, 18.30 Uhr, Vortragssaal im NHM-Wien:
Ida Pfeiffer – Forschungsreisende und Sammlerin im 19. Jahrhundert
Vortrag: Dr. Gabriele Habinger (Inst. f. Kultur- und Sozialanthropologie, Univ. Wien). Impulsvorträge: Mag. Anita Eschner, Dr. Verenea Stagl (3. Zoologische Abteilung, NHM Wien), DDr. Martin Krenn (Archiv für Wissenschaftsgeschichte, NHM Wien)
Ida Pfeiffer (1797–1858) unternahm zwischen 1842 und 1858 fünf große Reisen in verschiedene Länder und Erdteile. Zahlreiche Naturalien, die sie von ihren Expeditionen mitgebracht hatte, bereicherten die Bestände des k.k. Naturalienkabinetts. Darunter waren auch einige bisher unbekannte Arten. Der Vortragsabend beleuchtet Biographie und Forschungsleistungen der Wiener Weltreisenden und stellt sie in einen größeren historischen Kontext.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Freunde des Naturhistorischen Museums, des Naturhistorischen Museum Wien und der Anthropologischen Gesellschaft in Wien.
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4. Oktober 2023:
Small talk zu Gold – Facetten eines geschichtsträchtigen Edelmetalls
Es diskutieren der Philosoph Robert König und die Archäologinnen Alexandra Krenn-Leeb und Karina Grömer , moderiert vom Kultur- und Sozialanthropologen Hermann Mückler
Prähistorische Goldartefakte faszinieren die Menschen. Sie repräsentieren die frühe Nutzung von Bodenschätzen, kunstvolle Metallverarbeitung sowie einen Sinn für Ästhetik, der auch heute noch geteilt wird. Die Farbe des Metalls – sonnengleich – zieht die Aufmerksamkeit auf sich, wird auch im 21. Jahrhundert mit Luxus gleichgesetzt, sowie mit Eleganz, Qualität, Überfluss und Wohlstand assoziiert – war Gold doch im Verlauf der Geschichte oft den höchsten weltlichen und religiösen Eliten vorbehalten und spielte eine Rolle bei Repräsentation und Ritualen.
Bereits seit der Steinzeit wurden aus Gold Objekte geformt, wobei oberflächennahe Lagerstätten und Flussgold verwendet wurde. Es war in Südosteuropa um die Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr., als der Mensch in der Region um die in prähistorischer Zeit bedeutenden Goldvorkommen in Rumänien und Bulgarien das erste Mal Objekte aus Gold herstellte; der neueste Goldfund, der nun im Naturhistorischen Museum beherbergt wird, stammt aus Ebreichsdorf, NÖ und ist ca. 3100 Jahre alt. Gold übt seit jeher eine Faszination auf den Menschen aus, die weit über seine bloße Materialität hinausgeht. Mit Gold werden Schönheit und Status, Wert und Vermögen, Mythisches und Religiöses, aber auch Gier, Ausbeutung, Herrschaft und Unterdrückung verbunden. Daher ist das Gold einem umfassenden Blick zu unterziehen.
Zur Bedeutung von Gold in der Geschichte und heute, zur Symbolik und zum Einfluss auf Design, Wirtschaft und Gesellschaft diskutieren der Philosoph Robert König und die Archäologinnen Alexandra Krenn-Leeb und Karina Grömer, moderiert vom Kultur- und Sozialanthropologen Hermann Mückler.
Wo: Vortragssaal des NHM Wien
Wann: Mittwoch, 4. Oktober 2023, 18.30 Uhr
Photo: Alice Schumacher, NHM-Wien
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14. Juni 2023:
In der Reihe „Stadtspaziergang“: Univ.-Prof. Dr. Mathias Harzhauser (NHM, Abt. Geologie & Paläontologie)
„Wo die Wiener Mammuts grasten“, ein „Stadtspaziergang“ im 1. Bezirk
Treffpunkt beim Naturhistorischen Museum, Nebeneingang (Burgring 7), 16:00 Uhr.
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10. Mai 2023:
Vortrag von
Ao. Univ.-Prof i.R. Dr. Karl Baier (Uni Wien)
Das Evangelium der Entspannung. Euroamerikanische Entspannungskultur und moderner Yoga.
Der Vortrag gibt eine Einführung in die Anfänge moderner Entspannungskultur zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und den 1930er Jahren. Entspannung stand während dieser Zeit auf dem Programm verschiedener Strömungen wie der Lebensreform, der Gymnastik, den performativen Künsten und den Autosuggestionspraktiken sowie alternativreligiösen Praktiken. Der Einfluss dieser Kultur auf den modernen Yoga wird anhand der Analyse von Anleitungen zu der Yogaübung Śavāsana analysiert. Abschließend wird ein Blick auf die Behandlung dieser Übung in der Yogakultur der Gegenwart geworfen.
ORT: Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, NIG, Universitätsstraße 7, 4. Stock
HS A, 18:30 Uhr.
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12. April 2023:
Jahreshauptversammlung und Festvortrag
16h30: Ausschusssitzung; 17h30; Jahreshauptversammlung
18h30: Festvortrag von
Dr. Georg Tiefengraber (Prähistorische Abteilung, NHM)
„Reiche Gräber der Hallstattzeit – vom Fürstengrab Strettweg zur Salznekropole Hallstatt“
Seit 7000 Jahren wird nachweislich Salz am Hallstätter Salzberg abgebaut. Gerade in der älteren Eisen- bzw. Hallstattzeit (ca. 800−450 v. Chr) wird der durch den Salzhandel gewonnene Reichtum auch konkret im großflächig ergrabenen Gräberfeld mit bislang über 1500 gesicherten Bestattungen fassbar. In den reichen Beigaben spiegelt sich der in harter körperlicher Arbeit erworbene Reichtum wieder, der gleichzeitig die weiträumigen Handelsverbindungen in einem großräumigen europäischen Netzwerk anzeigt. Insbesondere in den nach Südosten hin anschließenden Gebieten wurden im letzten Jahrzehnt wichtige neue Ergebnisse zur Rekonstruktion des hallstattzeitlichen Siedlungsbildes gewonnen. Große unbefestigte Höhensiedlungen, die von ausgedehnten Hügelgräberfeldern umgeben waren, konnten an mehreren Stellen in der Steiermark und Kärnten nachgewiesen werden. Ein derartiges Zentrum stellte die Zentralsiedlung am Falkenberg bei Strettweg dar, deren Elitegräber (z.B. das berühmte „Kultwagengrab“) in den Grabbeigaben engste Verbindungen nach Hallstatt zeigen.
ORT: Naturhistorisches Museum, Kinosaal, 18:30 Uhr.
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15. März 2023:
Vortrag von
Dr. Peter Rohrbacher und Victoria Immervoll (ÖAW und Uni Wien)
„Diffusionismus trifft Prähistorie: Vere Gordon Childe und sein archäologisches und anthropologisches Netzwerk in Wien“
Bevor Childe zum Bibliothekar am Royal Archaeological Institute in London ernannt wurde, reiste er 1922 zweimal nach Wien, um unveröffentlichtes Material in der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums zu studieren. Er lernte die führenden Vertreter der Wiener Schule des kulturgeschichtlichen Diffusionismus kennen, die durch die Verbindung von Archäologie und Ethnologie einen universalgeschichtlichen Ansatz verfolgten. Der Vortrag stellt Childes akademisches Netzwerk in Wien vor und beschäftigt sich im ersten Teil mit Vertretern der Archäologie wie Adolf Mahr und Oswald Menghin, der mit seinem Werk „Weltgeschichte der Steinzeit“ (1931) neue Maßstäbe für den Diffusionismus setzte. Der zweite Teil beleuchtet Childes ethnologische Verbindungen in Wien. Im Mittelpunkt steht Pater Wilhelm Koppers, der 1936 ein umfangreiches Werk über die kulturgeschichtlichen Ursprünge der Indoeuropäer veröffentlichte, um die nationalsozialistische Doktrin zu entkräften. Childes Beitrag zeugt von einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen einem Katholiken und einem Materialisten.
ORT: Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, NIG, Universitätsstraße 7, 4. Stock
HS A, 18:30 Uhr.
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25. Jänner 2023
Ass.Prof. Dr. Martin Kuhlwilm(Department für Evolutionäre Anthropologie, Universität Wien)
zum Thema "Fließende Gene – die Geschichte der Vermischung"
am Mittwoch, den 25. Jänner 2023 im NHM-Wien, Vortragssaal
Eine gemeinsame Veranstaltung von den Freunden des Naturhistorischen Museums, der Anthropologischen Gesellschaft in Wien und dem Naturhistorischen Museum Wien
15. Juni 2022:
Vortrag von
KARINA GRÖMER (Priv.Doz., Mag.Dr., Direktorin der Prähistorischen Abteilung im NHM Wien)
Býčí skála Höhle vor 2600 Jahren – eine geheimnisvolle Kulthöhle in Mähren
Die Býčí skála-Höhle liegt im Mährischen Karst, 20 km von Brünn, Tschechien, entfernt. Sie bildet mit der Höhle Rudické propadání Tschechiens zweitgrößtes Höhlensystem. Der Eingangsbereich und ein Seitengang wurden in prähistorischer Zeit immer wieder genutzt. Bei archäologischen Ausgrabungen kamen Reste von Brandopfern, wertvolle Objekte und Werkzeugen zutage. Diese datieren in die Eisenzeit um 600 v. Chr. Besonders geheimnisvoll sind die über 40 Skelette, Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche, die in der Höhle gefunden wurden. Zunächst wurden die eisenzeitlichen Funde und Befunde aus der Höhle von Wankel als Fürstenbegräbnis mit Menschenopfern interpretiert, in der heutigen Forschung wird eine Deutung als Kult- oder Opferplatz bevorzugt.
(Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem „Internationalen Karst und Höhlen Jahr“, Speläologische Vortragsreihe des Naturhistorischen Museums).
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Patenschaft der Anthropologischen Gesellschaft für den Film "Living Forest" bei der 16th ethnocineca
Bei der 16th ethnocineca übernimmt die Anthropologische Gesellschaft in Wien die Patenschaft für den Film „Living Forest“. Der 2021 in Ecuador unter der Regie von Tatiana Lopez entstandene Film „Living Forest“ ist ein kollaborativ entstandener sensorisch-ethnografischer Filmessay, der seine Ausdruckskraft nutzt, um die fließenden Übergänge und Verflechtungen zwischen der traumhaften Geistwelt und der körperlich-materiellen Welt erfahrbar zu machen. Den spirituellen Lehren ihrer Vorfahren folgend, erachten die ecuadorianischen Sapara alles Leben als gleich wertvoll und sehen sich als Teil einer von menschlichen, nicht-menschlichen und Geistwesen beseelten Welt. In ihren Träumen nehmen sie mit diesen Kontakt auf und streben so danach, in einem allumfassenden Einklang mit der Natur zu leben. Doch dieser Lebensstil sieht sich mehr und mehr äußeren Einflüssen ausgesetzt und das praktizierte Gleichgewicht droht aus den Fugen zu geraten.
Regie: Tatiana Lopez (she/her)
Kamera: Drone Ipiak Ushigua (she/her), Nema Ushigua (she/her), Mukutsawa Montahuano (she/her)
Drohnenassistenz: Bolo Miranda (he/his)
Action Camera: Lince Ushigua (she/her), Felipe Ushigua (he/his)
Schnitt: Charic M Cerda Freire (he/him) & Tatiana Lopez
Ton: Julio Valle (he/his)
Musik: Rodrigo Gallardo (he/him)
Produktion: Tatiana Lopez
Der Film wurde am 16. Mai 2022, um 17.00 Uhr im Kino „De France“ im Saal 1 gezeigt. Interessierte Mitglieder der AG-Wien können sich bei uns melden, es gibt ein kleines Kontingent Freikarten für Mitglieder der Anthropologischen Gesellschaft in Wien reserviert.
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Kooperationsvertrag zwischen dem Naturhistorischen Museum in Wien und der Anthropologischen Gesellschaft in Wien
Am 8. April 2022 wurde die letzte Unterschrift unter den Kooperationsvertrag zwischen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien und dem Naturhistorischen Museum in Wien gesetzt und dieser somit rechtskräftig. Der Vertrag regelt die gegenseitigen Rechte und Zuständigkeiten und nimmt erstmals (!) in der 152-jährigen Geschichte der AG-Wien schriftlich darauf Bezug, dass wir unseren Sitz im NHM-Wien haben und auch weiterhin haben dürfen. Besonderer Dank ist dabei der Generaldirektorin Frau Dr. Katrin Vohland und ihrem wirtschaftlichen Geschäftsführer Mag. Markus Roboch auszusprechen, die prompt, wohlwollend und unkompliziert diese Vereinbarung ermöglichten.
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25. Mai 2022:
In der Reihe "Stadtspaziergang"
MARKUS WIMMER (Mag., Stv. Hauptmann der Hofburg)
Führung durch das Dachgeschoß der Wiener Hofburg
Die Führung gibt einen Einblick in einen ansonsten bei Führungen in der Hofburg ausgesparten Bereich: die Dachräumlichkeiten, die sich über die gesamte Fläche des Hofburgkomplexes ziehen und größtenteils untereinander verbunden sind. Neben historischen bautechnischen sowie architektonischen Details stehen die verschiedenen Nutzungskontexte der Dachräumlichkeiten in Geschichte und Gegenwart im Mittelpunkt der Führung. Achtung: Festes Schuhwerk tragen.
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20. April 2022:
Ausschusssitzung, Jahreshauptversammlung und Festvortrag
Ausschussitzung – 16.30 Uhr
Jahreshauptversammlung – 17.30 Uhr
und im Anschluss daran der
Festvortrag von
MANFRED BIETAK (em.Univ.Prof. Dr., Universität Wien, Inst. f. Ägyptologie)
Die Arbeiten des Naturhistorischen Museums im Rahmen der Rettungsgrabungen der UNESCO Aktion zur Rettung der Nubischen Altertümer 1961-1965
Als der Assuan Stausee durch Ägypten geplant wurde, erfolgte ein UNESCO Aufruf an alle Kulturnationen der Welt sich an Rettungsarbeiten innerhalb des geplanten Stauseegebietes im Grenzland Ägyptens und des Sudans zu beteiligen. Diese Landschaft war damals mit Ausnahme der altägyptischen Tempel nur wenig erforscht. Dies gilt vor allem für die eigenständigen nubischen Kulturen, deren Kenntnis für die Erforschung der Geschichte des frühen Afrikas von großer Bedeutung ist. Die Ägyptologin Prof. Gertrud Thausing, die sich sehr für Österreichs Beteiligung an der Rettungskampagne eingesetzt hat, gewann den Prähistoriker Prof. Karl Kromer (NHM), eine Expedition auf die Beine zu stellen. Dieser wählte als Konzessionsgebiet den Distrikt Sayala, 130 km südlich von Assuan aus und führte 1961 – 1963 gemeinsam mit dem Anthropologen Doz. Wilhelm Ehgartner vom NHM jährliche Grabungen in Sayala durch. Ab 1964 übernahm der Vortragende die Nubien-Expedition. Damit war der Schlüssel für über 80 Grabungs-kampagnen im Tell el-Daba im Nildelta, in Bubastis und in Luxor gegeben.
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16. März 2022:
Vortrag und Führung von
EDUARD WINTER (Kustos der pathologisch-anatomischen Sammlung, NHM Wien)
Die Wiener pathologisch-anatomische Sammlung: Das Werden und die heutige Bedeutung einer menschlichen Präparatesammlung
(15.00 Uhr; Treffpunkt 14.45 Uhr vor dem Eingang zum "Narrenturm", der Pathologisch-Anatomischen Sammlung des NHMW)
Der Vortrag wird auf die historischen Dimensionen der Wiener pathologisch-anatomischen Sammlung, die dort verwahrten Objektgruppen, die für ihre Erhaltung notwendigen Maßnahmen und ethischen Aspekte sowie die heutige Bedeutung der weltweit größten menschlichen Präparatesammlung in Forschung und Lehre anhand ausgewählter Beispiele eingehen.
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Mittwoch, 19. Jänner 2022:
Vortrag von
Mag. Ilja Steffelbauer (Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement, Donau-Universität Krems)
Wir und das Fleisch. Geschichte und Anthropologie des Fleischkonsums und der Nutztierhaltung
(18.30 Uhr; ACHTUNG: der Vortrag ist ausschließlich online und, entgegen der ursprünglichen Ankündigung, kein Präsenzvortrag)
290.000 Jahre unserer Existenz als Spezies waren wir Sammler und Jäger und ernährten uns – wie Erhebungen bei rezenten Sammler- und Jäger-Kulturen zeigen – vornehmlich von Fleisch.10.000 Jahre – und an vielen Orten der Welt weitaus kürzer – waren wir Ackerbauern und Fleisch war Mangelware, Festtagsschmaus, Opferfleisch oder Tabu. Kaum 50 Jahre – und an vielen Orten der Welt bis heute nicht – können wir uns auf Basis industrialisierter Fleischproduktion mit dem begehrten Nahrungsmittel so richtig vollfressen. Dass das weder für uns noch für das planetare Ökosystem gesund ist, hat einen kleinen aber lauten Teil der globalen Mittelschicht dazu bewogen, das Fleischessen an sich in Frage zu stellen. Dass das aber nicht die Frage, und schon gar keine Lösung für die drängenden Herausforderungen der unmittelbaren Zukunft sein kann, ist nach einer historisch-anthropologischen Auseinandersetzung mit unserer Geschichte als „Fleischesser“ Inhalt dieses Vortrages.
Ilja Steffelbauer ist Historiker und an der Fakultät für Wirtschaft und Globalisierung der Universität für Weiterbildung (Donau Universität) Krems tätig. Er ist Mitglied des Transatlantic Research Lab on Complex Societal Challenges.
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Mittwoch, 19. Mai 2021:
Vortrag von
Prof. Dr. Stefaan MISSINNE, Globensammler und Forscher zur italienischen Renaissance
Der Da Vinci-Globus
Es ist der älteste Globus, auf dem die Neue Welt erstmals gezeigt wird. Über diese Jahrhundert-Entdeckung spricht Prof. Dr. Stefaan Missinne aus Belgien, der bei diesem Vortrag zum Leonardo da Vinci Globus aus dem Jahr 1504 seine Recherchen, publiziert bei Cambridge Scholards Publishing (2018), vorstellt. Als anerkannter Leonardo-Experte ist Prof. Dr. Stefaan Missinnes primärer Anknüpfungspunkt an das florentinische Universalgenie sein spezielles Interesse an Globen, Landkarten und Ikonographie ist. Nach dem Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Wien hat sich der 1960 in Belgien geborene und heute in Österreich wohnhafte Stefaan Missinne im Zuge jahrelanger Forschungen sowie als Kunstsammler vor allem mit Globen und Gemälden, aber auch mit originalen Renaissance-Zeichnungen und Kunstkammerobjekten beschäftigt. Missinne ist Laureat der Belgischen Prinz Albert Stiftung und Schüler des weltweit bekannten Leonardo Experten Prof. Dr. Carlo Pedretti.
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Mittwoch, 21. April 2021:
Vortrag von
Ao.Univ.Prof. Mag. Mag. Dr. Sylvia KIRCHENGAST (Department für evolutionäre Anthropologie, Universität Wien)
"Homo Sapiens in der Krise – biologische Parameter als Indikatoren für Krisen und Stressphasen
Aus Perspektive der Evolutionären Anthropologie muss Homo sapiens als krisenerprobt bezeichnet werden, auch wenn dies nach mehr als einem Covid 19 Pandemie durchaus bezweifelt werden kann. Doch wie reagiert unser Organismus auf Krisen und länger andauernde Stressphasen? Biologische Merkmale, die als Reaktion auf Krisen- und Stressphasen interpretiert werden können sind von besonderem Interesse für die Biologische Anthropologie, da einerseits Reaktionen auf Stressphasen an rezenten Populationen untersucht werden können, andererseits Stressmarker an Skelettresten eine Rekonstruktion stressreicher Lebensbedingungen in historischen Populationen ermöglichen. Im Vortrag wird die Bedeutung von Krisen und Stressphasen für Homo sapiens aus einer life history Perspektive fokussiert. So werden einerseits der Wachstumsprozess und Stressbedingungen und vor allem das Phänomen „stunting“ thematisiert, andererseits werden Krisen bedingte Auswirkungen auf das Reproduktionsverhalten und auch die Bedeutung von Covid 19 vorgestellt und anhand aktueller Forschungsergebnisse diskutiert.
Mittwoch 17. März 2021
Ausschussitzung (16.30-17.30) und Jahreshauptversammlung (17.30-18.30) – online via Zoom;
danach um 18.30 Uhr, ebenfalls online via Zoom der Festvortrag von
Mag. Dr. Stefan EICHERT (Prähistorische Abteilung, Naturhistorisches Museum Wien) und Nina BRUNDKE, Bsc MA (Österr. Akademie der Wissensch.)
"THANADOS – Die anthropologische und archäologische Datenbank frühmittelalterlicher Gräberfelder"
Aus dem Gebiet des heutigen Österreichs kennt man mehrere hundert Gräberfelder und Friedhöfe aus dem Frühmittelalter (ca. 600 bis 1100 n. Chr.), die archäologisch bzw. anthropologisch erforscht und veröffentlicht sind. Das am Naturhistorischen Museum Wien und dem Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) der ÖAW angesiedelte THANADOS-Projekt hat zum Ziel ein Online Repositorium dieser frühmittelalterlichen Grabfunde zu schaffen. Sie werden dafür mit dem Open Source Datenbanksystem OpenAtlas, das die Informationen nach dem international etablierten Standard des CIDOC CRM modelliert, aufgenommen. Beginnend mit dem Fundort über die dort vorhandenen Gräber mit den erhaltenen menschlichen Überresten sowie den Kleinfunden bzw. Grabbeigaben werden alle Daten detailliert und standardisiert erfasst. Neben Textzusammenfassungen und kategorialen Informationen werden auch Bilddaten und Befunde georeferenziert als GIS-Geometrien aufgenommen. Die Daten werden in Folge als OpenData der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, und es wird eine Webanwendung für die interaktive Dissemination der Daten entwickelt. Im Vortrag wird dieses Projekt vom Team vorgestellt, beginnend mit dem Quellenstand, der Datenmodellierung über die Datenaufnahme bis hin zur Publikation der Daten als OpenData und einer Vorführung der interaktiven Webanwendung.
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Der Vorstand der Anthropologischen Gesellschaft in Wien wünscht allen Mitgliedern und Freunden ein gesegnetes, gesundes und glückliches Weihnachtsfest !
Dieses Jahr ist alles anders....! Unser traditioneller Weihnachtsempfang in der festlich geschmückten Kuppelhalle des Naturhistorischen Museums Wien, bei dem wir Rückschau halten, die neueste MAGW präsentieren und vor allem gemeinsam essen, trinken und uns austauschen, ist dieses Jahr abgesagt. Die Lichter, die Stimmen, das Lachen, unsere Gespräche - all dies werden wir vermissen.
Anstelle unseres Weihnachtsempfangs erlaube ich mir, einen Weihnachtsbrief hier anzuschließen. Dieser ist ein wenig Rückschau, aber auch ein Blick nach vorne und vor allem mit der Hoffnung verbunden, dass wir uns im kommenden Jahr vollzählig und wohlauf alle wiedersehen.
Bleiben Sie gesund. Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein frohes, gesegnetes, gesundes und glückliches Weihnachtsfest!
Hermann Mückler im Namen des gesamten Vorstands
In eigener Sache:
Der gesamte Vorstand der Anthropologischen Gesellschaft in Wien hofft, dass alle Mitglieder, Freunde und Förderer der Anthropologischen Gesellschaft in den vergangenen herausfordernden Wochen und Monaten gesund geblieben und wohlauf sind.
Trotz der weiterhin gebotenen Vorsicht im Umgang mit der Corona-Epidemie, wollen auch wir im kommenden Herbst und Winter wieder zu einer reduzierten Anzahl von Veranstaltungen einladen. Eingedenk der besonderen Regelungen (Abstandsregeln, etc.) wird es vor Jahresende nur mehr einen Vortrag geben sowie, neben dem Weihnachtsempfang, einen weiteren im Jänner 2021. Beide geplanten Vorträge werden von anerkannten und interessanten Experten dargeboten.
Es wird auch heuer wieder pünktlich zum Weihnachtsempfang der Jahresband der "Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien", Band 150, erscheinen. Der ursprünglich geplante Symposiumsband anläßlich des geplanten aber coronabedingt auf Frühjahr 2021 verschobenen Festsymposiums im Mai zur Feier von 150 Jahren Antrhopologische Gesellschaft in Wien, ist inhaltlich abgeändert worden und setzt den Schwerpunkt auf Wissenschaftsgeschichte, Krise(n) und aktuelle Themen. Der Band wid beim Weihnachtsempfang im Dezember präsentiert.
Der gesamte Vorstand der Anthropologischen Gesellschaft in Wien freut sich darauf, Sie bei den kommenden Veranstaltungen wieder vollzählig und wohlbehalten wiederzusehen.
Alles Gute – Bleiben Sie weiterhin gesund!
Hermann Mückler
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16. Jänner 2020:
Vortrag von
Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick (Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München), unter Mitwirkung von Ken Massy und Louis Nebelsick
„Eine spätbronzezeitliche Festhalle in Läpus, Nordwestrumänien, und ihr Kontext"
Der Vortrag stellt ein mehrjähriges internationales Ausgrabungs- und interdisziplinäres Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Vor- und Frühgeschichte der LMU München in Kooperation mit dem Kreismuseum der Region Maramureş in Baia Mare und dem Archäologischen Institut der UKSW Warschau vor.
Innerhalb der bekannten Fundstelle der Hügelgräbernekropole von Lăpuş in Nordwestrumänien wurde im Rahmen der mehrjährigen Forschungen ein neuer Gebäudetyp, ein mehrphasiger Großbau der späten Bronzezeit, aufgedeckt. Es handelt sich um mehrfach intentionell zerstörte Gebäude mit zentralem Herd, die in tell-artiger Weise übereinander errichtet wurden. Sie dienten als Versammlungsort und Stapelplatz der Güter einer mit Metallverarbeitung befassten Elite und wurden zudem für rituelle Bankette großer Menschenmengen genutzt. Hügel 26 von Lăpuş, unter dem sich die Festhallen befanden, steht nicht allein, sondern ist in einen bislang einzigartigen Komplex vergleichbarer Bauten eingebettet. Der Vortrag stellt die derzeitigen Ergebnisse interdisziplinärer Forschung vor. Durch Modellierung von 14C-Daten ist es zudem gelungen, die Chronologie der späten Bronzezeit in der Region zu präzisieren, über eine umfassende Analyse der Keramik tiefere Einblicke in die spätbronzezeitliche Festkultur zu erhalten und neue Einblicke in die interregionale kulturelle Vernetzung der Region in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. zu gewinnen.
(18.00 Uhr ct. Ort: Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Franz-Klein-Gasse 1, 1190 Wien)
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16. Dezember 2019:
Traditioneller Weihnachtsempfang für AG-Mitglieder
Führung durch die aktuelle Sonderausstellung des NHM
"Der Mond. Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft"
danach Weihnachtsempfang in der Kuppelhalle des NHM
(18.30 Uhr; nur für Mitglieder und geladene Gäste)
Präsentation des Jahresbandes 2019 (Band 149) der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien zum Thema "Homo Ludens – Der spielende Mensch"
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20. November 2019:
Vortrag von
Univ.Prof. Dr. Ulrich Kutschera (Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie & Lehrgebiet Evolutionsbiologie, Institut für Biologie, Universität Kassel)
„Das Gender-Paradoxon. Mann und Frau als evolvierte Menschentypen"
(18.30 Uhr. Ort: Hörsaal A des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien, 1010 Wien, Universitätsstrasse 7, Neues Institutsgebäude, 4. Stock)
Sex und Gender sind Schlüsselbegriffe der Evolutionsbiologie. Sie werden jedoch zur Verbreitung einer feministischen „Geschlechter-Theorie“ bzw. der Politikagenda des „Gender Mainstreaming“ (GM), eine „Frau-gleich-Mann-Ideologie“, so der Autor aus seiner subjektiven Sicht, scheinbar sinnentstellend verwendet. Der Vortragende versucht provozierend darzulegen, dass GM bzw. die soziologischen „Gender Studies“ u.a. auf die Irrlehren des US-Psycho-Erziehers John Money (1921–2006) zurückführbar sind. Dieser Moneyismus wird den Erkenntnissen der Geschlechtergerechten Biomedizin (GB) gegenübergestellt, die auf den evolutionär herausgebildeten Unterschieden zwischen Mann und Frau basiert und zur Etablierung eines neuen Ganzkörper XY- bzw. XX-Menschenbildes geführt hat. In der 2018 unter obigem Titel erschienenen Neuauflage des dem Vortrag zugrundeliegenden Buches von Herrn Kutschera wurden aktuelle Forschungsergebnisse aufgenommen; die provokativen Aussagen dieses Textes wurden in einem bebilderten Vortrag vom Autor und Vortragenden untermauert, vom anwesenden Publikum jedoch heftig und zurecht kritisiert und kritisch hinterfragt.
Prof. Dr. Ulrich Kutschera (geb. 1955) ist Inhaber des Lehrstuhls für Pflanzenphysiologie mit Lehrgebiet Evolutionsbiologie an der Universität Kassel (Berufung 1992) und arbeitet seit 2007 zusätzlich als Visiting Scientist in Stanford/Palo Alto, Kalifornien (USA).
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9. Oktober 2019:
Vortrag von
Univ.Prof. Walter Parson, PhD (Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck (GMI)
„Irgendwann kommt alles ans Licht"
(18.30 Uhr im Kinosaal des NHMW, Haupteingang)
Der Molekularbiologe Walter Parson ist ein international gefragter Forensiker und Experte für DNA-Analysen. Als Leiter des Hochdurchsatz-DNA-Labors und des Forschungsbereiches Forensische Genomik am Institut für Gerichtsmedizin der medizinischen Universität Innsbruck und am Penn State Eberly College of Science (Pennsylvania, USA) tätiger Wissenschaftler hat er nicht nur zur Lösung vieler aktueller Fälle beigetragen (z.B. der Identifikation der Tsunami-Opfer aus Sri Lanka oder der Opfer des Pinochet-Regimes), sondern auch hochspannende historische Ereignisse abgeklärt. Im Vortrag werden einige der spektakulärsten Fälle vorgestellt, darunter etwa die Identifikation der vermissten Zaren-Kinder Romanov sowie das Rätsel um die Schädelreste von Friedrich Schiller oder auch Wolfgang Amadeus Mozart. Faszinierend ist auch die Entdeckung von 19 (lebenden) Tirolern, die mit dem in den Ötztaler Alpen entdeckten „Ötzi“ verwandt sind.
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19. Juni 2019:
In der Reihe „Stadtspaziergänge“ fand diesmal eine Führung ins Wiener Burgtheater statt.
Unter der Führung von Mag. Bettina Müller (NHM, Wien) wurden ansonsten nicht zugängliche Teile dieses berühmten Theaters entdeckt:
„Hinter den Kulissen des Burgtheaters – von der Hebebühne zum Schnürboden…“
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JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG und FESTVORTRAG
22. Mai 2019:
Ausschusssitzung, 16h30; Jahreshauptversammlung, 17h30
anschließend der Festvortrag um 18.30 s.t. im Kinosaal des NHMW:
Dr. Sabine Eggers (Naturhistorisches Museum Wien, Anthropologische Abteilung)
„Prä-Kolumbianisches Südamerika: wie es leibt und lebt“
Ruinen von Pyramiden an der Westküste Südamerikas weisen auf große und komplexe Bevölkerungsstrukturen schon vor etwa 5.000 Jahren hin. Gab es solche monumentalen Bauten an der Atlantikküste nicht? Warum? Welche biokulturellen Faktoren können damit in Zusammenhang gebracht werden? Ernährungsweisen, Infektionskrankheiten, Krieg und Frieden waren schon immer ausschlaggebend für das Schicksal der Menschen. Wie unterscheiden sich also diese Faktoren zwischen Küstenbevölkerungen die vor Jahrtausenden im heutigen Brasilien und Peru lebten? Anhand von transdisziplinären Forschungsergebnissen an menschlichen Skeletten werden die damaligen Lebensweisen rekonstruiert und verglichen und an einzelnen Beispielen diskutiert.
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10. April 2019
Nach einem spannenden und inspirierenden Vortrag: die Kultur- und Sozialanthropologin Dr. Gabriele Weichart, zusammen mit den AG-Vorstandsmitgliedern Anton Kern, Karina Grömer und Hermann Mückler
Dr. Gabriele Weichart (Uni Wien)
„Vom Katastrophenschauplatz zur Tourismusdestination am Beispiel von Indonesien“
18h30, Kurssaal – NHMW
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20. März 2019:
Dr. Franz Pieler und Dr. Andreas Kusternig (Amt NÖ Landesregierung und MAMUZ):
„Archäologie und Geschichte im ehemaligen OFLAG XVIIA Edelbach. Spuren des Alltags zwischen „Lageruniversität“ und Widerstand“
18h30, Kurssaal – NHMW
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23. Januar 2019, 18.30 Uhr, Kurssaal - NHM von
Univ.-Doz. Dr. Estella Weiss-Krejci (ÖAW)
zum Thema
Der politische Totenkult von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.
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17. Dezember 2018, 19.00 Uhr, NHM:
Weihnachtsempfang für Mitglieder (Begleitprogramm: Führung durch die Kriegsausstellung)
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28. November 2018, 18.30 Uhr, Vortrag, Kinosaal – NHM
Ass.Prof. Dr. Alexandra Krenn-Leeb (Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie,Uni Wien)
Konflikte und rituelle Gewalt – Beispiele vom Neolithikum bis zur Bronzezeit.
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17. Oktober 2018, 18.30 Uhr, Vortrag, Kurssaal - NHM
Dr. Mercedes Okumura (Institute of Biosciences/University of São Paulo)
Human trophy heads: entangling bio-archaeological practice and postcolonial critique.
The trade of trophy heads from several parts of the world (including Borneo, New Guinea, and Brazil) to museums and private collections was a widespread practice during the Colonial era. The talk will present how the integration of bioarchaeological approaches with postcolonial studies can be used to explore several issues including trade, manufacture, and forgery of such items.
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25. Oktober 2018, 9.00-13.00 Uhr, Symposium, Kinosaal - NHM
Gelebte Interdisziplinarität: Robert von Heine-Geldern. Leben und Werk.
Genaue Details zum Symposium, welches anläßlich des 50. Todestages des Ethnologen, Archäologen und Linguisten Robert von Heine-Geldern an dessen Leben und Wirken erinnern soll, werden in Kürze bekannt gegeben. Eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien sowie der Anthropologischen Gesellschaft in Wien
Für das detaillierte Programm bitte auf das Bild klicken!
Mittwoch 20. Juni 2018, 16.00 (!) Uhr,
Treffpunkt: U1 Station Stephansplatz, 16.00 Uhr, Eingang zur Virgil-Kapelle
Kuratorenführung Virgilkapelle im Rahmen der Reihe "Stadtspaziergänge"
Dr. Michaela Kronberger (Wienmuseum)
Die Neugestaltung der Virgil-Kapelle
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Mittwoch 18. April 2018, 17.30 Uhr, Kinosaal - NHMW
Jahreshauptversammlung der Anthropologischen Gesellschaft in Wien
Im Anschluss daran um 18.30 Uhr, Kinosaal - NHMW:
ao.Univ.Prof. Dr. Alexandra Krenn-Leeb (Univ. Wien)
"Feuer & Flamme" - "Schutt & Asche": Spurensicherung zum brandgefährlichen Alltag der Kupferzeit vor 5000 Jahren
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Mittwoch 23. Mai 2018, 18.30 Uhr, Kurssaal - NHM
Dr. Konstantina Saliari (NHMW)
Archäozoologie im Grenzbereich: Analyse und Interpretation der Tierknochen der frühmittelalterlichen Burg „Sand an der Thaya“ (Waldviertel)
Tierreste sind eine der häufigsten Fundgattung bei Ausgrabungen, aber ihr Potential für die archäologische Interpretation wird oft nicht ausgeschöpft. In diesem Vortrag wird die Analyse der Tierknochen aus der frühmittelalterlichen Burg „Sand an der Thaya“ als Fallstudie präsentiert. Es werden die wichtigsten Schritte der archäozoologischen Untersuchungsmethoden gezeigt und der wertvolle archäozoologische Beitrag zur archäologischen Interpretation darzustellen. Die Burg Sand war eine befestigte Siedlung in einem bewaldeten Gebiet an einer Flussschlinge der Deutschen Thaya im nördlichen Waldviertel (Niederösterreich). Diese Siedlung wurde um 930 AD gegründet und bereits in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts zerstört. Ein wesentlicher Teil der Anlage wurde in zahlreichen Forschungsgrabungen freigelegt. Insgesamt wurden mehr als 9500 Tierknochen dokumentiert, bestimmt und untersucht. Die Ergebnisse der archäozoologischen Analyse zeigen, dass Sand in dieser Periode und Region eine große Ausnahme darstellt. Die Zusammensetzung des Materials zeigt mit fast 45% einen sehr hohen Anteil an Wildtieren. Das Schlachtalter und die Geschlechtsverteilung bei den Haustieren sprechen für Versorgung von außen, im Speziellen eine auf Raub basierende Ökonomie. Die archäozoologischen Daten werden mit den archäologischen Funden und Befunden in ihrem historischen Kontext interpretiert und geben einzigartige Einblicke in diesen nur wenig dokumentierten Zeitabschnitt.
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12. - 20. Mai 2018 - Frühsommerexkursion der ÖGUF, Archäologische-Historische Studienreise mit der Gesellschaft der Freunde Carnuntums
Andalusien - Schmeztiegel der Kulturen
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24. Januar 2018, 18.30 Uhr, Kinosaal - NHM
Dr Katharina Rebay-Salisbury (ÖAW)
Mutterschaft im bronze- und eisenzeitlichen Mitteleuropa
Mutterschaft ist sowohl ein soziales, als auch ein biologisches Phänomen. Obwohl der Reproduktionsprozess ein fundamentales Phänomen ist, wissen wir bislang wenig über Mutterschaft, Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit in prähistorischen Gesellschaften, etwa auch wie Babys und Kleinkinder behandelt wurden und welchen Einfluss Mutterschaft auf den gesellschaftlichen Stand der Frauen hatte. Unter Einbindung paläopathologischer, histologischer, bio-chemischer und molekularbiologischer Methoden werden die damit verbundenen körperlichen Prozesse und Spuren im menschlichen Skelett erforscht und dem archäologischen Befund gegenübergestellt. Auf diese Weise werden Zusammenhänge zwischen dem sozialen und reproduktiven Status prähistorischer Frauen untersucht und gesellschaftliche Reaktionen auf Schwangerschaft, Geburt und Tod im Kindbett gezielt analysiert. Ergebnisse unserer Fallstudien aus Niederösterreich werden im Kontext des bronze- und eisenzeitlichen Mitteleuropas diskutiert.
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22. November, 18.30 Uhr, HS A - Institut für Kultur- und Sozialanthropologie/NIG
Univ.-Doz. Dr. Helmut Lukas und Mag. Khaled Hakami (ÖAW und Univ. Wien)
War Ödipus ein Wiener? Sigmund Freud versus Bronislaw Malinowski
Für die Schule Freuds war das Verhältnis von Vater, Mutter und Kind, wie im 'Ödipalen Dreieck' ausgedrückt, der Schlüssel zur gesamten Psychoanalyse. Der Ethnologe Bronislaw Malinowski hingegen war der Überzeugung, dass Freud sich grundlegend irrte. Obwohl ihre Auseinandersetzung heute großteils in Vergessenheit geraten ist, kann das Thema kaum aus der Mode kommen. Denn die beiden Forscher diskutierten in Wirklichkeit nicht über Ödipus, sondern über das Wesen menschlicher Interaktion, über Kultur. Zwar gab es schon damals einen knappen Sieger, dieser verlor am Ende aber doch. Gespielt und erklärt von Khaled Hakami (Freud) und Helmut Lukas (Malinowski).
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11. Dezember, 19.00 Uhr:
Weihnachtsempfang (Begleitprogramm: Ausstellung über "Katze und Hund")
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11. Oktober, 18.30 Uhr, Kinosaal - NHM
o. Univ.-Prof. Dr. Otto Urban (Univ. Wien und ÖAW)
Facetten der Geschichte des Urgeschichtlichen Instituts der Universität Wien
Die Ansprüche und der Pulsschlag unserer Zeit äußern sich zuweilen in erstaunlich leichtfertigen Urteilen." (Moritz Hoernes im Vorwort seiner "Urgeschichte der bildenden Kunst in Europa", Wien 1915) . Im Zuge der Ausführungen sollen Einzelthemen der rund einhundert jährigen Institutsgeschichte diskutiert und an Hand konkreter Dokumente und Schriften besprochen werden; diese betreffen namentlich die Professoren Moritz Hoernes, Oswald Menghin und Richard Pittioni. Besonders auch der Neuaufbau und die Entpolitisierung des Instituts unter Pittioni nach 1945 und die Etablierung der Frühgeschichte sollen abschließend das Werden des Faches im Rahmen der anthropologischen Disziplinen darstellen.
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Die diesjährige ÖGUF-/AG-Studienexkursion fand in der Zeit von 25.-28. Mai 2017 statt und führt in die Ostslowakei.
Reiseleitung: Ass.-Prof. Mag. Dr. Alexandra Krenn-Leeb (ÖGUF).
Die Exkursion widmete sich der hierzulande wenig bekannten und oft unterschätzten Region „Ostslowakei“ (u. a. Košice, Zemplin, Tokaj [Weinregion!] mit Besichtigung von Museen, Burgen, romanischen Kirchenbauten , Obsidianlagerstätte etc.)!
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21. Juni: Führung Hinter den Kulissen des Stephansdoms durch den Sakristeidirektor Georg Redja und Dompfarrer Mag. Toni Faber. Achtung: Beginn: 15.30 Uhr. Treffpunkt beim Seiteneingang des Stephansdoms.
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Stein der Erinnerung für Marianne Schmidl. 15. Juni 2017; 16.00 Uhr; Treffpunkt: 1180 Wien., Linnépark
Am 15. Juni wurde ein "Stein der Erinnerung" für die im Holocaust ermordete Wiener Ethnologin Marianne Schmidl an ihrem letzten Wohnort (19. Eichendorffgasse 7, 2) enthüllt.
Marianne Schmidl (1890-1942) war von 1914 bis 1934 nachgewiesenermaßen, vermutlich aber bis zu ihrem Tod 1942 Mitglied der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Sie war mit ihrer Dissertationsschrift Zahlen und Zählen in Afrika, die sie 1915 an der Universität Wien einreichte, die erste Frau Österreichs, die im Fach Völkerkunde promovierte. Diese Dissertation wurde in den Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft, Band 45, 1915, S. 166-209 veröffentlicht. In den Folgejahren war Marianne Schmidl zunächst in Berlin, dann in Stuttgart am Völkerkundemuseum tätig. 1921 nahm sie eine Tätigkeit an der Österreichischen Nationalbibliothek an, wobei sie ihren völkerkundlichen Studien nach wie vor nachging. Anfang der 1930er Jahre war sie Mitbegründerin der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Afrikanische Kulturgeschichte. 1938 wurde sie aufgrund der Nürnberger Gesetze aus dem Bibliotheksdienst entlassen. Am 9. April 1942 wurde sie vom Wiener Aspangbahnhof aus deportiert und in Izbica oder den Vernichtungslagern Belzec bzw. Sobibor ermordet. Der letzte von ihr veröffentlichte Aufsatz, Die Grundlagen der Nilotenkultur, erschien ebenfalls in den Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Band 65, 1935, S. 86–125.
Die Anthropologische Gesellschaft in Wien hat sich daran beteiligt, zusammen mit dem Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien den Gedenkstein zu finanzieren, um damit das Andenken an Marianne Schmidl aufrecht zu erhalten.
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26. April: Jahreshauptversammlung
um 17.30 Uhr im Kinosaal des NHM (davor, um 16.30 Uhr ist die Ausschussitzung)
Anschließend um 18.30 Uhr Vortrag von
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Univ.-Prof. Dr. Andre Gingrich (Univ. Wien/Institut für Sozialanthropologie der ÖAW)
"Asiens Städte um 1200: Einsichten und Theorien aus Sicht der historischen und komparativen Anthropologie"
Max Webers These vom "Sonderweg Europas", der durch den freien Rechtsstatus bestimmter Stadtformen ermoeglicht worden sei, hat der historischen Stadtforschung in Asien lange Zeit einen scheinbar sicheren Rahmen vorgegeben. Die dadurch verstaerkte Hinwendung zu kleinraeumigeren, historisch-empirischen Aufarbeitungen hat in der Zwischenzeit aber eine Fuelle neuer Einsichten durch regionale Philologien, archaeologische Forschungen und historische Anthropologie erbracht. Diese Einsichten tendieren dazu, dass die Weber'schen Praemissen zumindest etwas relativiert werden. Aus Sicht einer historischen und komparativen Anthropologie geht dieser Vortrag daher einigen zentralen Fragen nach: Ueberhoehte Max Weber etwa die welthistorische Geltung der fruehmodernen europaeischen Stadt? Sollten wir heutige Konzepte zu eurasiatischen Staedten der spaeten Vormoderne nicht sehr viel expliziter als bisher diversifizieren? Was bedeutet "Globalgeschichte", und was "multiple Weltgeschichte" fuer Europa und Asien zwischen 500 und 1000.
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15. März 2017, Ort: Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Franz-Klein-Gasse 1, 1190 Wien, 3. Stock, Hörsaal 7
Mag. Henrik Pohl (NHM, Wien):
"Neueste Forschungsergebnisse aus der Pfahlbauforschung: die Unterwassergräber"
(Gemeinsamer Vortrag der Anthropologischen Gesellschaft und der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte ÖGUF)
Henrik Pohl ist Experte für Unterwasserarchäologie und hauptsächlich im Bereich Schiffsarchäologie sowie Siedlungsarchäologie tätig, Seine Forschungen führten ihn u.a. mehrere Jahre lang in den Golf von Begalen. Seit 2013 ist er als Site Manager des Kuratoriums Pfahlbauten in Oberösterreich tätig. Der Vortrag beleuchtet neueste Erkenntnisse und Forschungen zu alten Seeufersiedlungen. Dazu zählen insbesondere erste Ergebnisse der unterwasserarchäologischen Ausgrabungen im Attersee der Jahre 2015 und 2016, die in diesem Vortrag erstmals ausführlich dargestellt werden.
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18. Jänner 2017, im Kinosaal des NHM, Burgring 7, 1010 Wien
Dr. Albert Zink (Bozen):
"Der Fall Ötzi - Neue bioarchäologische Einblicke in das Leben und Sterben des Gletschermannes".
Sowohl die Umstände der Auffindung, als auch die schrittweise herausgefundenen Details zum "Ötzi" haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Zwischenzeitig gibt es einige neue und entscheidende Erkenntnisse zum Leben und Sterben des Mannes aus dem Gletscher, die einige bisher vertretene Ansichten deutlich ergänzen und in Teilbereichen sogar revidieren. Dr. Zink, Leiter des Instituts für Mumien und den Iceman ist Experte für biologische und biomolekulare Anthropologie, Nanotechnologie, Paläopathologie sowie Paläoepidemologie. Er gibt in seinem Vortrag einen Einblick in die neuesten wissenschaftlichen Erkenntisse sowie die Methoden, die zu diesem Erkenntnisgewinn geführt haben.
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19. Dezember 2016
Weihnachtsfeier der Anthropologischen Gesellschaft
(Mit einer Sonderführung durch die Sonderausstellung "Wie alles begann")
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16. November (Kurssaal des NHM, Burgring 7, 1010 Wien), 18.00 Uhr
HR Dr. Anton Kern (Wien):
"170 Jahre Gräberfelder Hallstatt".
Das Gräberfeld Hallstatts ist eine der bedeutendsten Begräbnisstätten der Alten Welt. In der ersten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends wurden hier gut 2000 Menschen bestattet. Der Reichtum ihrer Beigaben veranlaßte den schwedischen Archäologen Hans Hildebrand 1874 auf einem internationalen Kongress in Stockholm, diesen Fundort zur Charakterisierung der Älteren Eisenzeit Mitteleuropas heranzuziehen. Seit damals ist "Hallstattkultur" ein fest umrissener Begriff der prähistorischen Forschung geworden. Man versteht darunter die materielle Kultur im Umfeld der Alpen vom 8. bis zum 5. Jh. v. Chr. Im Jahre 1846 erkannte der damalige Bergmeister des Salzbergwerkes, Johann Georg Ramsauer, den Friedhofscharakter des Gräberfeldes. Bis 1863 hat er dann 980 Gräber freigelegt. Die Funde aus den Grabungen Ramsauers werden heute im berühmten Welterbe-Museum Hallstatt gezeigt. Die ersten Gräber wurden im Jahre 1846 anläßlich der Schottergewinnung entdeckt. Menschliche Knochen und antike Gegenstände kamen zum Vorschein.. Bei vorsichtigem Weitergraben wurden dann die ersten sieben Skelette freigelegt und dadurch erkannt, daß es sich um einen größeren Begräbnisplatz handelte. Bei Anlage des Fahrweges wurde ein weiterer Teil des großen Gräberfeldes entdeckt. Er wurde 1937 bis 1939 von Friedrich Morton, dem langjährigen, hochverdienten Kustos des Hallstätter Museums, freigelegt. Die letzten Jahrzezhnte der Grabungen führten zu spektuakulräen Funden. Unter der Ägide von HR Dr. Anton Kern wurden dem Hallstätter Gräberfeld zahlreiche Geheimnisse entrissen und dem Wissen über die Lebensweise zur "Hallstattzeit" substantielle neue und überraschende Kenntnisse hinzugefügt.
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19. Oktober (Kurssaal des NHM, Burgring 7, 1010 Wien), 18.00 Uhr
In der Reihe "Vorträge vom Nachwuchs"
Mag. Elisabeth Huber (Wien): "Umweltbezogene Werthaltungen, ökonomische Zwänge und gesellschaftliche Verpflichtungen in westafrikanischen Städten".
(Ergebnisse von mehreren Forschungsaufenthalten in Mali und Burkina Faso).
Immer mehr Menschen in Westafrika leben nicht mehr vom Ackerbau oder von der Viehzucht, sondern von informeller und schlecht bezahlter Erwerbsarbeit in den Städten. Für die Familien geht das Leben in der Stadt mit zahlreichen Veränderungen und neuen Herausforderungen einher. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob einer intakten Umwelt in den Großstädten noch Wert beigemessen wird. Führen der kulturelle Wandel, die unsicheren Wohnverhältnisse und die steigenden Lebenshaltungskosten dazu, dass nicht der Umweltschutz, sondern andere Bedürfnisse vorrangig berücksichtigt werden? Am Beispiel der Abfall- und Abwasserentsorgung in Bamako und Ouagadougou werden diese Fragen beantwortet. Die Interdependenzen zwischen den gesetzlichen Umweltvorschriften, den gesellschaftlichen Normen, dem Umweltbewußtsein und den tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten der Menschen werden hierbei aufgezeigt.
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15. Juni 2016
Buchpräsentation: „Mensch(en) werden“
Ein Führer durch die Anthropologische Schausammlung
Maria Teschler-Nicola & Katarina Matiasek
Mittwoch, dem 15.6.2016, 18:30, Vortragssaal, NHM
Die Fragen »Wer sind wir?« und »Woher kommen wir?«, sowie die Erforschung der Mechanismen, welche diese Entwicklung ausgelöst oder gesteuert haben, zählen zu den faszinierenden Kernthemen der Anthropologie. Was heute als selbstverständlich gilt, nämlich das Wissen um unsere evolutionäre Vergangenheit, war noch zur Zeit Charles Darwins »Neuland« und heftig umstritten. Heute verfügen wir über etwa 4.000 fossile Funde von frühen Menschen und ihren Vorfahren. Zusätzlich ergaben molekulargenetische und isotopenanalytische Untersuchungen noch bis vor kurzem unrealistisch anmutende Neuerkenntnisse, die nun eine glaubwürdigere Rekonstruktion von Hypothesen und Denkmodellen des evolutionären Ablaufes erlauben. Dieses Buch begleitet die neue anthropologische Dauerausstellung »Mensch(en) werden«. Es folgt dem inhaltlichen Konzept und der modulartigen Erzählform, wurde aber mit zusätzlichen, weiterführenden Informationen und aktuellen Forschungsergebnissen bereichert.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Naturhistorischen Museums, der Anthropologischen Gesellschaft und der Freunde des Naturhistorischen Museums
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22. Juni 2016
Führung mit Vortrag von Univ.Prof. Dr. Walter Sauer, Institut für Afrikanistik, Universität Wien, zum Thema
"Führung durch das afrikanische Wien (Teil 2)"
Treffpunkt um 17.00 Uhr vor dem Haupteingang des Naturhistorischen Museums Wien (NHM), 1010 Wien, Maria-Theresien-Platz; Unkostenbeitrag: freiwillige Spende
Prof. Dr. Walter Sauer, Autor des kürzlich erschienen Buches „Expeditionen ins Afrikanische Österreich", wird uns durch das „Afrikanische Wien" geleiten und uns dabei mit „sehenswerten", oft versteckten Spuren der Repräsentationen von Afrika oder von Afrikaner/innen im öffentlichen Raum vertraut machen. Dabei werden überraschende, vielfältige Facetten österreichischer Geschichte und Gegenwart freigelegt. Die Etappen dieser „Reiseroute" sind durch materielle Objekte wie Kirchen, Museen, Denkmäler aber auch Straßenschilder – also „tangible heritage" in der Terminologie der UNESCO - definiert. An diesen Stationen spiegeln sich Geschichten über Sklaverei und Kolonialismus, Mission und Entwicklungszusammenarbeit, Solidarität und Integration wider.
Begleitend dazu sei auf das oben erwähnte aktuelle Buch von Walter Sauer verwiesen: "Expeditionen ins afrikanische Österreich. Ein Reisekaleidoskop". Warum Eisenstadt in Karl Mays "Sklavenkarawane" vorkommt, was Salzburg mit dem südafrikanischen Burenkrieg zu tun hat oder ob der erste schwarze Sklave Österreichs tatsächlich in Kärnten lebte - derlei Fragen stellten sich dem Autor im Verlauf seiner Fahrt durch das "Afrikanische Österreich". Entstanden ist daraus ein Reiseführer der besonderen Art, der überraschende Facetten österreichischer Geschichte und Gegenwart freilegt.
Wien 2014: Mandelbaum Verlag, 480 S., Broschur, Preis 24,90 Euro, ISBN 978-385476-451-9
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Exkursionsfahrt "Pfahlbauten und mehr"
Donnerstag 2. bis Sonntag 5. Juni 2016
Für detailliertere Informationen zur Exkursion und zur Anmeldung klicken Sie bitte auf das Bild:
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Hinweis auf einen kürzlich erschienenen Artikel, der wesentliche Aspekte der Geschichte der Anthropologischen Gesellschaft in Wien beleuchtet:
"Anfänge der Ethnologie in der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Die ersten Phasen der Institutionalisierung"
von Marie-France Chevron
erschienen in der ethnologischen bzw. kultur- und sozialanthropologischen Fachzeitschrift "Anthropos", 110.2015, St. Augustin/Bonn, S. 503-514.
Mittwoch 20. April 2016
Ausschuss-Sitzung, 16.30-17.30 Uhr; Jahreshauptversammlung, 17.30-18.30 Uhr; daran anschließend ein Vortrag von Dr. Karina Grömer, Prähistorische Abteilung, Naturhistorisches Museum Wien, zum Thema
"In den Fängen der Mumie - Textilforschung rund um die Salzmänner von Chehrabad im Iran"
Die Bekleidung eines etwa 400 v. Chr. durch Steinschlag zu Tode gekommenen Bergmannes gehört zum Eindruckvollsten, was die Textilforschung zu bieten hat. Der gerade einmal 16 Jahre junge Mann wurde im Salzbergwerk von Chehrabad, Iran verschüttet. Der vollständig bekleidete Tote ist heute im Archäologischen Museum Zanjan, Iran zu sehen, noch immer vollständig bekleidet mit seinem Arbeitsgewand und mit zum Zeitpunkt seines Todes noch ganz neuen Schuhen. Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes der Ruhruniversität Bochum konnten im Oktober 2015 die im Museum Zanjan befindlichen Salzmumien aus der Zeit von 400 v. Chr. bis 600 n. Chr. untersucht werden. Es handelt sich bei den Kleidungsstücken um Hosen und Kittel, die mit einer komplexen Technik hergestellt wurden. Ob sie eventuell sogar die ältesten Stücke dieser Art sind, wird derzeit geprüft.
im Kinosaal des Naturhistorischen Museums (NHM), 18.30 Uhr
Mittwoch, 16. März 2016
im Kurssaal des Naturhistorischen Museums (NHM), Beginn: 18.00 Uhr
Vortrag von Dr. Peter Rohrbacher, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, zum Thema
"Pater Wilhelm Schmidt SVD im Schweizer Exil: Interaktionen mit Wehrmachtsdeserteuren und Nachrichtendiensten im Zweiten Weltkrieg (1943-1945)"
Über Pater Wilhelm Schmidt (1868–1954) liegen bekanntlich zwei umfangreiche Biographien vor. In beiden Werken ist das Kapitel über Schmidts Lebensabschnitt in der Schweizer Exilzeit verhältnismäßig „dünn“ dargestellt. Zudem vermitteln beide Autoren den Eindruck, als habe Schmidt in der Schweiz eher isoliert gelebt und sich auch kaum mit Repräsentanten seines Faches ausgetauscht. Dieser Vortrag zeichnet ein anderes Bild und stellt folgende These vor: Schmidt stand ab 1943 mit dem Schweizer militärischen Nachrichtendienst intensiv in Kontakt. Über diese Verbindung bekam er Namen von Wehrmachtsdeserteuren vermittelt. Diese jungen Männer stammten durchwegs aus dem konservativ katholischen Lager, zum Teil auch aus den ehemaligen Wehrverbänden des Dollfuss/Schuschnigg-Regimes. Im April 1944 entstand um die Person Wilhelm Bruckners eine eigene „Nachrichtengruppe“, die das Ziel verfolgte Wehrmachtsdeserteure in die Schweiz illegal einzuschleusen. Schmidt vermittelte diese Nachrichtengruppe an die britische „Special Operation Executive“ (SOE), wodurch der „österreichische Wehrverband Patria“ etabliert werden konnte. Das Geld für diese bislang wenig bekannte österreichische Widerstandsorganisation stellte großteils Schmidt zur Verfügung. Es stammte aus dem Vatikan. Schmidts Interaktionen mit Wehrmachtsdeserteuren und Nachrichtendiensten von 1943 bis Kriegsende werden mit anschaulichem Archivmaterial der SOE aus London und des Steyler Missionsordens aus Rom präsentiert.
Mittwoch, 27. Jänner 2016, 18.00 Uhr im Kurssaal des NHM:
Hofrat Dr. Anton Kern, der Direktor der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien, erläutert zusammen mit Architekt DI Rudolf Lamprecht das Konzept hinter der Neueröffnung der Prähistorischen Schausäle. Vortrag und Diskussion mit dem Titel
"Das Werden einer Ausstellung: Die Neueröffnung der Prähistorischen Schausäle"
Seit der letzten Generalrenovierung der prähistorischen Dauerausstellung vor mehr als 45 Jahren hat nicht nur die Forschung wesentliche Entwicklungsschübe durchgemacht, auch Ausstellungstechnik und Sicherheitseinrichtungen bedurften einer dringenden Erneuerung. Die Sammlung der Prähistorischen Abteilung wird nun in drei großen Schausälen und zwei neuen Ausstellungskabinetten völlig neu und nach modernsten Maßstäben präsentiert. Im Goldkabinett werden neben anderen Pretiosen die Goldscheiben von Stollhof gezeigt, die zu den ältesten Goldobjekten der Welt zählen. Das neue Venuskabinett bietet den gebührenden Rahmen für die weltberühmten Steinzeitfiguren Venus von Willendorf und „Fanny“ aus Stratzing. In der Diskussion werden die Ausstellungskonzepte erläutert. DI Rudolf Lamprecht und HR Dr. Anton Kern zeigen die Entwicklung und Planung der neuen Dauerausstellung und gewähren mit Bildern des Umbaus einen Einblick in die letzten 2 Jahre dieses spannenden Unterfangens.
Mittwoch, 18. November 2015
Vortrag von Hermann Mückler (Kulturanthropologe, Univ. Wien):
Walter Knoche und die vergessene chilenische Osterinsel-Expedition des Jahres 1911
Dem aus Berlin stammenden Meteorologen und Biophysiker Walter Knoche wurde von der chilenischen Regierung 1911 die wissenschaftliche Leitung der ersten chilenischen Osterinsel-Expedition übertragen. Mit dem Schiff "General Baquedano" gelangte eine mehrköpfige wissenschaftliche Kommission auf die abgelegene polynesische Insel, die seit 188 unter chilenischer Kolonialverwaltung gestanden, jedoch bis zu der Expedition keine nähere Beachtung gefunden hatte. Knoche errichtete nicht nur eine meteorologische und seismologische Station auf der Insel, sondern führte darüber hinaus unterschiedliche, vor allem ethnologische Erhebungen durch. Der heute weitgehend unbekannte Wissenschaftler verfasste 1925 das Buch "Die Osterinsel". Da es ihm noch möglich war, die letzten beiden Osterinsulaner, die die alten Kulturtraditionen der im Aussterben begriffenen Rapanui-Kultur kannten, zu befragen, dokumentierte er Bräuche und Überlieferungen, die wenige Jahre später gänzlich verschwunden waren. Der Vortrag beleuchtet den biographischen Hintergrund von Walter Knoche, beschreibt die Osterinsel-Expedition und reflektiert deren Bedeutung für die rezente Rapa Nui-Forschung.
Wann: am Mitwoch, den 18. November 2015, 18.00 Uhr
Wo: im Kursaal des Naturhistorischen Museums in Wien, Eingang Burgring 1, 1010 Wien
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Luren und irische Hörner der Bronzezeit – Sprachrohre der Götter
Joachim Schween M.A. (Archäologe)
Wann: am Mitwoch, den 30. September 2015, 18.30 Uhr
Wo: im Vortragssaal des Naturhistorischen Museums Wien, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Zu den erstaunlichsten Musikinstrumenten der europäischen Bronzezeit zählen die Luren und das bronzene Irische Horn, das nur auf den britischen Inseln gefunden wurde. Klangbeispiele zeigen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Blasinstrumente.
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Die Anthropologische Gesellschaft war Co-Veranstalter und Mitsponsor folgender Großveranstaltung: "Conference on Hunting and Gathering Societies - CHaGS 11"
7. bis 11. September 2015,
Universität Wien
Gemeinsam organisiert von: Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Institut für Sozialanthropologie der ÖAW, Weltmuseum Wien, und der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Diese Konferenz fand erstmals in Wien statt und vereinte nationale und internationale Expertinnen und Experten, die zu aktuellen Themen der Jäger- und Sammlergesellschaften arbeiten. Rund 400 Teilnehmer engagierten sich in Vorträgen, Panels und Diskussionen und genossen das umfangreiche Rahmenprogramm.
Der Hauptkoordinator dieser Konferenz war Mag. Khaled Hakami, der auch Ausschussmitglied der AG ist.
Nähere Informationen finden Sie hier.
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Die Anthropologische Gesellschaft war Co-Veranstalter und Mitsponsor folgender Großveranstaltung: "21. Konferenz der New Zealand Studies Association (NZSA)" in Wien in der Zeit von 1. bis 4. Juli 2015 an der Universität Wien. Generalthema: "Empires and Cultures of the Pacific"
Die New Zealand Studies Association (NZSA) hielt ihre Jahrestagung, nach Stationen in Oslo (2014), Nijmegen (2013), Gdansk (2012), Frankfurt (2009), Florenz (2008), London (2007) und Paris (2006), im Jahr 2015 in Wien ab.
Keynotespeaker aus Australien, Neuseeland, den USA und Europa leiteten die Veranstaltung ein und gleiderten sie. Rund 90 Vortragende nahmen in zahlreichen Panels Stellung zu historischen und aktuellen Themen im Rahmen des Generalthemas. Detaildaten sind auf der Website der NZSA (http://www.nzsa.co.uk/conferences.htm) einsehbar. Die Anthropologische Gesellschaft in Wien war Co-Veranstalter dieser Tagung, zu der rund 150 internationale Gäste kamen.
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Mittwoch, 24. Juni 2015
Walter Sauer (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Wien)
In der Reihe "Stadtspaziergänge": "Das afrikanische Wien"
(17.00 Uhr).
Prof. Dr. Walter Sauer, Autor des kürzlich erschienen Buches „Expeditionen ins Afrikanische Österreich“, wird uns durch das „Afrikanische Wien“ geleiten und uns dabei mit „sehenswerten“, oft versteckten Spuren der Repräsentationen von Afrika oder von Afrikaner/innen im öffentlichen Raum vertraut machen. Dabei werden überraschende, vielfältige Facetten österreichischer Geschichte und Gegenwart freigelegt. Die Etappen dieser „Reiseroute“ sind durch materielle Objekte wie Kirchen, Museen, Denkmäler aber auch Straßenschilder – also „tangible heritage“ in der Terminologie der UNESCO - definiert. An diesen Stationen spiegeln sich Geschichten über Sklaverei und Kolonialismus, Mission und Entwicklungszusammenarbeit, Solidarität und Integration wider.
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4. bis 7. Juni 2015
Frühsommerexkursion nach Südböhmen (gemeinsam mit der ÖGUF).
Programm:
4. Juni: Ceské Budejovice – Bergbaumuseum Rudolfov – Plav bei Kamenný Ùjezd – Doudleby – Holasovice
5. Juni: Trebon – Jindrichuv Hradec – Deštná – Cervená Lhota
6. Juni: Ceský Krumlov – Chvalšiny – Trísov – Mríc/Dívcí Kámen
7. Juni: Bechyne – Hvoždany – Tábor
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Eine traurige Nachricht: unser langjähriges AG-Mitglied HR i.R. Dr. Wilhelm Angeli ist am 18. Jänner im Alter von 91 Jahren verstorben.
Hofrat Dr. Wilhelm Angeli hat über viele Jahre die Aktivitäten der Anthropologischen Gesellschaft entscheidend mitgetragen und bereichert. Trotz seiner seit längerem bekannten Krankheit, ist sein Ableben für alle unerwartet, da er noch zahlreiche Pläne umsetzen wollte. Vor allem seine umfangreiche Publikationstätigkeit über einen beindruckend langen Zeitraum, u.a. in den Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien (MAGW), unterstreichen seine Bedeutung für die Fachwissenschaft. Hofrat Angeli war von 1967-1988 einundzwanzig Jahre lang Direktor der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien und trug während dieser Zeit entscheidend zur Fortentwicklung und zum Erfolg der Abteilung bei. Darüber hinaus agierte er eine Zeit lang als Vizepräsident der Anthropologischen Gesellschaft. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte lagen u.a. auf Wissenschaftstheorie und Methode. Zu seinem 90. Geburtstag erschien ein Sammelband, der wesentliche und programmatische Werke seines umfangreichen Oeuvres präsentierte.
Der gesamte Vorstand der Anthropologischen Gesellschaft in Wien ist tief betroffen und drückt allen Angehörigen des allseits beliebten und hochangesehenen Verstorbenen sein tiefstes Beileid aus. Wilhelm Angelis Leben und Werk wird unvergessen bleiben.
Das Begräbnis findet am 29. Jänner 2015 um 11.00 Uhr am Friedhof Neustift am Walde statt.
Zum Nachlesen: Festband zum 90. Geburtstag von Wilhelm Angeli!
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Rückschau:
Mittwoch, 22. April 2015
Ausschussitzung (Beginn 17.00 Uhr) und Jahreshauptversammlung (Beginn 18.00 Uhr), im Kurssaal (!) des NHM, Eingang Burgring 7)
Im Anschluß (19.00 Uhr) fand die Veranstaltung "im Gespräch" statt:
Brigitta Schmidt-Lauber und Matthias Beitl (Institut für Europäische Ethnologie, Uni Wien und Museum für Volkskunde, Wien)
"Möglichkeiten und Perspektiven einer Europäischen Ethnologie an Universität und Museum: Brigitta Schmidt-Lauber und Matthias Beitl im Gespräch"
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Mittwoch, 18. März 2015
Peter Schmid (Evolutionary Studies Institute, Univ. of Witwatersrand, South Africa):
"Neues zum Ursprung der Gattung Homo"
(18.00 Uhr c.t., Achtung, Ort: Kinosaal des NHM!)
Mittwoch, 21. Jänner 2015, 18.00 Uhr c.t.
Vortrag von Dr. Alexandra Krenn-Leeb
Hainburg/Teichtal - Ein exzellenter Fundplatz im Spannungsfeld "alter" Materialien und neuester Forschungen
Das Teichtal in Hainburg an der Donau zeichnet sich aufgrund seiner geographischen und topographischen Lage im Bereich der Hainburger Pforte aus und geriet schon in den 1920er Jahren in den Fokus der archäologischen Wissenschaft. Der spätere Direktor der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien – Dr. Eduard Beninger – erkannte die Bedeutung von damals aufgefundenen Skelettresten als Bestattungen der Frühbronzezeit und räumte ihnen aufgrund der qualitätsvollen Trachtbestandteile und Beigaben einen besonderen Stellenwert bei. Er setzte umgehend Rettungsgrabungen an und barg letztendlich bis 1939 254 Gräber der sog. Wieselburg-Kultur. Aufgrund der Kriegsereignisse konnten die Grabungen nicht fortgesetzt werden. Rettungsgrabungen des Bundesdenkmalamtes in den Jahren 1981−1989 erhöhten die Gräberanzahl auf 310. Auch wurden bereits deutliche Spuren einer frühneolithischen Siedlung dokumentiert, die schließlich im Zuge der jüngsten Ausgrabungen 2008–2011 ausgiebig untersucht wurden. Der Vortrag wird einen Überblick über die Forschungsgeschichte und über ausgewählte Ergebnisse der umfangreichen wissenschaftlichen Bearbeitung im Rahmen eines langjährigen Forschungsvorhabens geben.
Frau Prof. Dr. Krenn-Leeb vom Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien beschäftigt sich u.a. mt Identität, Mobilität und Tradition im Spannungsfeld bronzezeitlicher Populationen, mit Humanökologie der Kupferzeit, Umwelt- wirtschafts- landwirtschaftsarchäologische sowie soziokulturelle Parameter im Beziehungsgeflecht Mensch und Umwelt, sowie Deponierungen im Kontext von Raum und Zeit. Sie hat zu den genannten Themen sowie darüber hinaus umfangreich publiziert.
Der Ort für die Vorträge ist, wenn nicht gesondert angegeben, der Kurssaal des NHM, Eingang Burgring 7, 1010 Wien
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Vorankündigung: Der nächste Band der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, der im Dezember 2015 erscheinen wird (MAGW 145, 2015), widmet sich dem Schwerpunktthema „Symbole und Rituale“.
Symbole und Rituale sind etwas zutiefst Menschliches, eine Universalia humana, mit der wir unserem Dasein Bedeutung verleihen. Wir ordnen und rhythmisieren mit Ritualen den Tages- und Jahrsablauf, sowie die einzelnen Lebensabschnitte.
Symbole finden sich überall – ob nun bewusst wahrgenommen und als metaphorische Ebene integriert oder als unbewusste, alt tradierte Motivik. Symbole zieren viele Gegenstände, mit denen wir täglich hantieren, sie fließen überall mit in unsere Umgebung ein, sei es bei Haus- oder Gartengestaltung, oder selbst in modernsten Bereichen. Transzendenz, Sinnsuche und Spiritualität sind menschliche Grundbedürfnisse, die sich in vielerlei Religionen und Kulte äußern.
Dieser Themenkomplex wird im Sinne der Anthropologischen Gesellschaft mit Beiträgen aus Archäologie, Anthropologie, Volks- und Völkerkunde untersucht. Die Herangehensweise an das Thema wird fachimmanent von einzelnen Objekten oder Objektgruppen ausgehen, aber auch von Schriftquellen oder ethnografischen Beobachtungen. Interdisziplinäre Überlegungen werden dabei ebenso berücksichtigt wie theoretische Fragestellungen zu Bedeutungsinhalten.
Bei Interesse, einen Beitrag beizusteuern, kann ein kurzes Abstract mit (vorläufigen) Titel an die Schriftleiterin und Reihenherausgeberin Dr. Karina Grömer gesandt werden. Bei grundsätzlicher Zusage durchlaufen die einlangenden Beiträge ein peer review-Verfahren. Die Beiträge müssen bis spätestens 30. Juni 2015 in der Redaktion der MAGW einlangen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Neu seit 2014: Advisory Board für die Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft (MAGW)
Im Jahr 2014 gelangte erstmals das neu konstituierte Advisory Board zum Einsatz, welches sich aus internationalen Expertinnen und Experten aller in der Anthropologischen Gesellschaft vertretenen Fachdisziplinen zusammensetzt. Diese Einrichtung dient dazu, von der Expertise der im Board vertretenen Personen zu profitieren und damit die Qualität der MAGW-Bände auch weiterhin sicherzustellen und soagr noch auszubauen. Wir bedanken uns bei allen, die bereit waren, sich in das Advisory Board nominieren zu lassen und sich dort aktiv einzubringen, insbesondere beim peer review Prozess im Zuge der Auswahl und Bearbeitung der Beiträge für die jeweiligen themenzentrierten MAGW-Bände.
Im Board befinden sich mit Stichtag 1. Januar 2015 folgende Personen:
- James Bade, University of Auckland, Neuseeland
- Ines Balzer, Keltenmuseum Glauberg, Deutschland
- Ian Conrich, University of South Australia, Adelaide, Australien
- Manfred Hochmeister, Medizinische Universität Wien, Österreich
- Verena Keck, Universität Frankfurt/Main, Deutschland
- Inna Mateiciucová, Masaryk Universität, Brünn, Tschechische Rpeublik
- Traude Müllauer-Seichter, Universidad Nacional de Educ. a Dist., Madrid, Spanien
- Marie-Louise Nosch, University of Copenhagen, Dänemark
- Andrew Robson, University of Wisconsin, Oshkosh, USA
- Borut Telban, Slovene Academy of Science, Ljubljana, Slowenien
- Paul Turnbull, University of Tasmania, Launceston, Australien
- Ursula Wittwer-Backofen, Universität Freiburg/Br., Deutschland
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Bände 141, 142, 143 und 144 der "Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien"
Preis für den Band 144:
22,00 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Mitglieder)
44,00 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Nicht-Mitglieder)
Preis für den Band 143:
20,00 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Mitglieder)
40,00 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Nicht-Mitglieder)
Preis für den Band 142:
19,50 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Mitglieder)
39,00 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Nicht-Mitglieder)
Preis für den Band 141:
19,50 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Mitglieder)
39,00 Euro + zuzügl. Versandkosten (4,50 Euro Inland) (für Nicht-Mitglieder)
Bestellung:
Bestellung durch Einzahlung des Betrages inkl. Versandkosten auf unser Konto bei der Bank Austria
BA-CA 0943-41187/00; BLZ 11000; BIC: BKAUATWW; IBAN: AT79 1100 0094 3411 8700
Bitte unbedingt den jeweiligen genauen Verwendungszweck angeben: z.B. "MAGW 142" od. "MAGW 143"!
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Willkommen auf der Website der Anthropologischen Gesellschaft in Wien
Im Zuge der Neuausrichtung der Anthropologischen Gesellschaft in Wien im Sinne einer besseren Sichtbarkeit sowie der Erhöhung von Serviceleistungen für Mitglieder und Interessierte, wurde auch die Homepage der AG einer Überarbeitung unterzogen. In Hinkunft werden alle Ankündigungen von Veranstaltungen und Aktivitäten der Gesellschaft über diese neugestaltete Website veröffentlicht.
An dieser Stelle sei dem langjährigen Vorstandsmitglied Dr. Angelika Heinrich nachdrücklich und herzlich gedankt. Sie hat nicht nur die erste Homepage der AG in der Anfangszeit des Internet gestaltet und damit schon früh die Sichtbarkeit der Gesellschaft auch über dieses damals neue Medium sicher gestellt, sondern als langjährige Schriftleiterin die Herausgabe der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft (MAGW) in sehr erfolgreicher Weise bewerkstelligt. Der Vorstand dankt und freut sich gleichzeitig, dass mit Frau Dr. Karina Grömer für diese Tätigkeiten eine neue überaus engagierte und kompetente Mitarbeiterin gewonnen werden konnte. Die letzten drei Bände der MAGW, die bereits unter der Schriftleitung von Dr. Karina Grömer erschienen sind, spiegeln in ihrem veränderten Erscheinungsbild ebenfalls die Neuausrichtung der Gesellschaft wider.
Ein zentraler Gedanke bei der Neugestaltung der Homepage war es, vermehrt Inhalte kostenlos und online anzubieten. Ab sofort werden die Beiträge der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien mit einem Abstand von zwei Jahren zu ihrer Printveröffentlichung hier online im Volltext abrufbar sein. Hinkünftig werden Autorinnen und Autoren bereits bei der Einladung zur Abfassung von fachspezifischen Beiträgen auf diese Praxis hingewiesen. Darüber hinaus wird es weitere Inhalte online einsehbar geben: Der Festband zum 90. Geburtstag von Wilhelm Angeli (siehe rechte Spalte) ist ein gutes Beispiel dafür. Alle Beiträge dieses Festbandes sind kostenlos online abrufbar.
Die Anthropologische Gesellschaft, die von ihren Mitgliedern immer schon kurz "AG" genannt wurde, hat diesen Umstand aufgegriffen und daraus auch ein neues Logo gestaltet, welches schlicht aus den Buchstaben "A" und "G" besteht und sich durch dieses minimalistische Erscheinungsbild auszeichnen soll. Im Sinne einer stringenten Corporate Identity (CI) wird ab sofort dieses Logo bei allen öffentlichen Aktivitäten wie Veranstaltungen und Publikationen Verwendung finden.
Wir laden alle Interessierten ein, die Anthropologische Gesellschaft, die seit ihrer Gründung im Jahr 1870 eine Plattform für die intensive und interdisziplinäre Zusammenarbeit der Disziplinen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, Völkerkunde (Ethnologie, Kultur- und Sozialanthropologie) und Volkskunde (europäische Ethnologie) war und ist, zu besuchen und sich aktiv zu beteiligen. Die AG bildet die einzige vergleichbare Plattform dieser Art in Österreich, bei der die genannten Fachdisziplinen eng kooperieren und diese zu einem fruchtbaren Wissensaustausch beiträgt.
Mitglieder erhalten nicht nur alle Publikationen zu einem ermäßigten Preis, sondern haben auch bei Veranstaltungen, Exkursionen und sonstigen Aktivitäten der AG einen privilegierten Status. Die nun schon über 140-jährige Geschichte der Gesellschaft ist nicht nur wissenschaftsgeschichtlich von Bedeutung, sondern bestätigt die Fähigkeit der Gesellschaft, sich rezenten, aktuellen Forschungsinitiativen und innovativen Forschungsinhalten aufgeschlossen zu zeigen. Die regelmäßig stattfindenden Fachvorträge international renommierter ExpertInnen illustrieren dies in geeigneter Weise.
Im Namen des gesamten Vorstands der AG lade ich Sie herzlich ein, sich ein Bild von der "neuen" AG zu machen.
Hermann Mückler
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Sommerklausur des Vorstands der Anthropologischen Gesellschaft 2013 in Wien
Der Vorstand der AG bei der Sommerklausur.
Programmplanung für das kommende Jahr und längerfristige Projekte sowie Fragen zum neuen Erscheinungsbild der AG standen im Vordergrund der Sommerklausur 2013, an der alle Vorstandsmitglieder teilnahmen. Im Bild sichtbar von links nach rechts: Hermann Mückler, Herbert Kritscher, Anton Kern, Marie-France Chevron, Fritz Eckart Barth und Maria Teschler-Nicola. Nicht anwesend, weil forschungsmäßig verhindert, war Karina Grömer. Das Foto wurde von Rafaela Mückler-Liendl aufgenommen. Neben den Verwaltungsaufgaben und inhaltlichen Punkten, die diskutiert und entschieden wurden, kam auch das Kulinarische nicht zu kurz...
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Weitere aktuelle Publikationen von der AG
Prähistorische Forschungen Heft 9 (2013)
Als erste Online-Publikation der Anthropologischen Gesellschaft erschien dieses Jahr: Prähistorische Forschungen Heft 9 (2013)
Festband Wilhelm Angeli zum 90. Geburtstag - Gesammelte Beiträge aus seinem Lebenswerk mit Schwerpunkt auf Wissenschaftstheorie und Methode, 373 S., 270 x 190mm
Nur Online verfügbar!
Gratis-Download unter:
http://www.nhm-wien.ac.at/verlag/online_publikationen
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